1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Boeing bleibt auf dem Boden

15. Januar 2014

Die Boeing 787 Dreamliner wird für den Hersteller immer mehr zum Albtraum. Ein Jahr nach dem weltweiten Flugverbot musste jetzt wieder eine Maschine wegen einer technischen Störung am Boden bleiben.

https://p.dw.com/p/1AqcC
Japan Airlines
Bild: dapd

In diesem Fall war der weiße Rauch kein gutes Zeichen: Aus einer Boeing 787 Dreamliner der Fluggesellschaft Japan Airlines (JAL) qualmte es beim Check vor dem Start auf dem Internationalen Flughafen von Tokio.

Außerdem habe ein Warnsystem auf ein Batterieproblem hingewiesen, so ein Unternehmenssprecher. Bei der darauffolgenden Untersuchung sei festgestellt worden, dass eine von acht Lithium-Ionen-Batterien des Systems ausgelaufen war.

Keine Passagiere an Bord

Die Maschine sollte eigentlich in die thailändische Hauptstadt Bangkok fliegen. Zu dem Zeitpunkt befanden sich allerdings noch keine Passagiere an Bord. Die insgesamt 158 Fluggäste wurden auf ein anderes Flugzeug gleichen Typs umgebucht.

Japan Airlines teilte mit, die Panne sei beim routinemäßigen Sicherheitscheck bemerkt worden, der vor jedem Start durchgeführt werde. Firmensprecher Norihisa Hanyu betonte, Japan Airlines setze weiterhin auf den Dreamliner: "Wir überzeugen uns vor dem Start von der Sicherheit eines jeden Flugzeugs und werden die Flüge fortsetzen."

Schlecht fürs Image

Experten äußerten sich zufrieden mit der Problembehandlung. Hans Weber, früherer Berater der US-Luftfahrtbehörde (FAA), sagte, der Zwischenfall habe bewiesen, dass die Sicherheitssysteme funktionierten: "Das Problem wurde auf eine defekte Batteriezelle beschränkt und die giftigen Dämpfe wurden wie für solche Fälle geplant aus dem Flugzeug herausgeleitet."

Doch selbst wenn Probleme wie das aktuelle schnell gelöst werden könnten, sei das Hauptthema die wirtschaftliche Komponente, gibt der US-Luftfahrtexperte Richard Aboulafia zu bedenken: "Häufen sich solche Zwischenfälle, steigen die Kosten für Maschinen, die am Boden bleiben und repariert werden müssen - und es entsteht darüber hinaus ein massives Imageproblem."

Boeing 787 (in Boston)
Pleiten, Pech und Pannen: Boeing 787Dreamliner mit Batterieproblem in Boston (07.01.2013)Bild: dapd

Problemfall Dreamliner

Der Zwischenfall von Tokio weckt bei Boeing böse Erinnerungen: Vor genau einem Jahr wurde die gesamte Dreamliner-Flotte nach Batterieproblemen vorübergehend aus dem Verkehr gezogen, nachdem die Akkus zweier 787-Jets in den USA und Japan überhitzten. Eine JAL-Maschine auf dem Flughafen von Boston geriet dadurch sogar in Brand.

Boeing gelang es nicht, die Ursache des Problems zu identifizieren, doch setzte der US-Hersteller Änderungen um, mit denen nach eigenen Angaben die Sicherheit der jeweils mindestens 212 Millionen US-Dollar teuren Flugzeuge gewährleistet wird. Seit April vergangenen Jahres dürfen die Dreamliner wieder fliegen.

mak/nis (afp, rtr)