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Neue Anschuldigungen gegen UN-Soldaten

31. März 2016

Gegen französische und afrikanische Soldaten in der Zentralafrikanischen Republik sind erneut Missbrauchsvorwürfe erhoben worden. UN-Generalsekretär Ban äußerte sich "zutiefst erschüttert".

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Zentralafrika Französische Soldaten in Bangui
Das Bild zeigt französische Soldaten der Sangaris-Mission in der Zentralafrikanischen RepublikBild: P. Pabandji/AFP/Getty Images

Einige Soldaten "mit dunklen Absichten" missachteten offenbar ihren Auftrag, Menschen zu schützen, erklärte ein Sprecher von Ban Ki Moon. Die Vereinten Nationen würden diese "äußerst verstörenden Vorwürfe" sehr ernst nehmen, sagte UN-Menschenrechtskommissar Zeid Ra' ad al-Hussein. Es gehe um den mutmaßlichen Missbrauch und die sexuelle Ausbeutung zahlreicher Frauen und Mädchen.

Frankreich will die Täter hart bestrafen

Frankreichs UN-Botschafter François Delattre nannte die den Soldaten zur Last gelegten Taten "empörend und abscheulich" und kündigte umfassende Ermittlungen an. Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, würden die Verantwortlichen hart bestraft. Die Anschuldigungen richten sich gegen französische Soldaten sowie UN-Blauhelme aus Burundi und Gabun, die zwischen 2013 und 2015 in der Region Kemo stationiert waren.

Die Nichtregierungsorganisation Aids-Free World gab in einer Presseerklärung an, drei Mädchen hätten einem UN-Menschenrechtsbeauftragten berichtet, ein Kommandeur der französischen Militäreinheit Sangaris habe sie im Jahr 2014 in einem Lager gefesselt, entkleidet und dazu gezwungen, Sex mit einem Hund zu haben. Alle drei hätten später ein wenig Geld erhalten. Außerdem wird berichtet, etwa 100 Mädchen seien durch UN-Soldaten sexuell missbraucht worden.

Frankreich hatte den Militäreinsatz unter der Bezeichnung Sangaris in seiner ehemaligen Kolonie im Dezember 2013 angesichts der eskalierenden Gewalt zwischen christlichen und muslimischen Milizen gestartet. Seit September 2014 sind in Zentralafrika zudem Blauhelmsoldaten der UN-Truppe Minusca im Einsatz.

Minusca-Soldaten im Visier

Seit Jahresbeginn wurden bereits dutzende Fälle von Kindesmissbrauch durch Minusca-Soldaten gemeldet. Anfang März hatte der UN-Sicherheitsrat eine Resolution verabschiedet, um schärfer gegen den sexuellen Missbrauch durch Blauhelmsoldaten vorzugehen.

Frankreich will die Sangaris-Militärmission in den nächsten Monaten auflösen. Das kündigte der französische Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian in Bangui, der Hauptstadt der Zentralafrikanischen Republik an. Der erst vor wenigen Tagen vereidigte neue Präsident des Landes, Faustin-Archange Touadéra zeigte sich wenig begeistert. UN-Soldaten und Sangaris-Truppen hätten sich gut ergänzt, so seine Einschätzung.

haz/qu (rtr, dpa, afp)