Wie war 2016 für unseren Planeten?
Es war wieder ein Rekordjahr für den Klimawandel. Der Abgasskandal sorgte für dicke Luft bei VW und in den Städten. Und die Korallenbleiche bedroht Australiens Riffe. Das waren wichtige Ereignisse 2016.
2016 ist das wärmste Jahr in der Geschichte
Im Januar teilten Klimaforscher mit, dass 2015 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war. Die globale Temperatur stieg aber kräftig weiter. Nun gilt 2016 als das wärmste Jahr. Die Temperatur ist im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter (Mitte des 19. Jahrhunderts) schon um 1,2 Grad gestiegen.
Fast alle Diesel-PKW wurden manipuliert
Zahlreiche Test belegen den Skandal: Fast alle Diesel-PKW wurden manipuliert und die Abgasreinigungen funktionieren im Fahrbetrieb nicht wie vorgeschrieben. Stadtbewohner leiden an den Folgen und es gibt mehr Todesfälle. Als Schutzmaßnahme wird nun über die Verbannung von Diesel-PKW aus Städten weltweit diskutiert.
Gedenken an die Atomkatastrophe
Im März stand Fukushima im Fokus der Öffentlichkeit. Fünf Jahre zuvor gab es dort Kernschmelzen in drei Reaktoren, in vier explodierte Wasserstoff. Bisher sind die Anlagen nicht unter Kontrolle und Radioaktivität tritt aus. Laut Japans Regierung kostet die Katastrophe bisher umgerechnet 175 Milliarden Euro.
Korallensterben am Great Barrier Reef
Das Great Barrier Reef vor Austalien ist das größte Korallenriff der Erde und UN-Weltnaturerbe. Die Erwärmung des Ozeans lässt die Korallen sterben, sie werden weiß. In dem 2000 Kilometer langen Riff leben 400 Korallenarten, 1500 Fischsorten und mehr als 4000 Weichtierspezies.
Heftiger Streit um Glyphosat in Europa
Das weltweit meistverkaufte Pestizid Glyphosat ist nach Angaben der internationalen Krebsforschungsagentur wahrscheinlich krebserregend. In Lebensmitteln wird es nachgewiesen, über die Anwendung wird heftig gestritten. Die EU-Kommission erlaubt den Einsatz noch bis Ende 2017. Bis dahin soll es weitere Studien geben.
Mit Sonnenkraft um die Erde
Schweizer Pionieren gelang 2016 erstmalig die Erdumdrundung mit einem Solarflugzeug. Fossile Energien brauchten sie für den Flug nicht. Die Solarzellen auf den langen Flügeln liefern den Strom für die Propeller und speisen Batterien im Rumpf. So flogen die Piloten mit Solarenergie auch bei Nacht.
Extremes Wetter
An vielen Orten der Welt gab es im Winter wie im Sommer extremes Wetter: Hitzewellen, Waldbrände, Überschwemmungen. Ob einzelne Wetterereignisse mit dem Klimawandel direkt zu tun haben bleibt allerdings unklar.
Sechs Millionen Tote durch schlechte Luft
90 Prozent aller Menschen leiden unter zu starker Luftverschmutzung. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation sterben jährlich über sechs Millionen Menschen an den Folgen. Besonders groß ist das Problem in Städten. Verdreckt wird die Luft vor allem durch Kohle, Verkehr und Holzfeuer.
China und USA ebnen Weg zum Klimavertrag
Im September verkündeten China und die USA ihren Beitritt zum Weltklimavertrag. Das Pariser Abkommen wurde inzwischen von 118 Staaten ratifiziert und ist seit dem 4. November in Kraft. Die schnelle Einigung ist historisch. Die Erderwärmung soll auf deutlich unter zwei Grad begrenzt werden, möglichst auf unter 1,5 Grad.
Luftfahrt sucht Klimaschutz
Fliegen ist der größte Klimakiller und durch den Boom des Luftverkehrs nehmen die Emissionen kräftig zu. Im Oktober einigten sich in Montreal 191 Staaten einen sehr kleinen Teil der Klimawirkung ab 2021 durch Projekte zu kompensieren. Für den Klimaschutz reichen die Maßnahmen bei weitem nicht aus.
Sonne statt Kohlekraft
Auf der Klimakonferenz in Marokko erklären 45 Staaten den Verzicht auf Kohle und den kompletten Umstieg auf erneuerbare Energien. Marrokko hat schon sein erstes großes Solarkraftwerk (Foto) in Betrieb. Solarkraft ist vielerorts schon die günstigste Energie.
Obama erschwert Ölbohrungen
Kurz vor seinem Amtsende stellt Präsident Obama große Gebiete in der Arktis unter Schutz, für die keine neuen Lizenzen für Öl- und Gasbohrungen mehr vergeben werden dürfen. Auch die kanadische Regierung stellte ihre Arktisgewässer unter Schutz. Umweltschützer begrüßen die Entscheidung, Kritik kommt von der US-Ölindustrie und seinem Amtsnachfolger Donald Trump.