Wie Südafrikaner mit der Ausgangssperre umgehen
Südafrika ist das Land mit den meisten bestätigen Covid-19-Fällen in Afrika. Präsident Ramaphosa will das Virus mit strengen Gegenmaßnahmen eindämmen. Eindrücke aus einem Land im Ausnahmezustand.
Johannesburg bleibt zuhause
Wohl dem, der einen Balkon hat: Bewohner eines Hauses im Johannesburger Stadtteil Hillbrow beobachten, wie die Polizei auf der Straße versucht, die landesweite Ausgangssperre durchzusetzen.
Eine Armlänge Abstand
Vor einem Supermarkt in Yeoville, Johannesburg, klappt es noch nicht ganz mit dem Sicherheitsabstand. Seit dem 27. März gelten in ganz Südafrika strikte Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus.
Sitzordnung beim Einkaufen
In einem Einkaufszentrum nahe Pretoria sorgen Stühle für soziale Distanz zwischen den Wartenden. Derzeit dürfen in Südafrika nur noch Lebensmittel und lebensnotwendige Produkte verkauft werden, alle anderen Läden müssen geschlossen bleiben.
Keine Versammlungen, kein Alkohol
Auch öffentliche Zusammenkünfte jeder Art sind in ganz Südafrika verboten - ebenso wie der Verkauf von Alkohol und Zigaretten. Für acht Männer in Johannesburg endete ein Kartenspiel auf der Polizeistation.
Militär im Wohngebiet
Wie hier in Kapstadt patrouillieren inzwischen Soldaten der südafrikanischen Armee auf den Straßen des Landes. Präsident Ramaphosa hatte zuvor angeordnet, dass das Militär für die Zeit der Krise auch Polizeiaufgaben übernehmen soll.
Rabiate Methoden
Polizei und Sicherheitskräfte setzen die Maßnahmen Berichten zufolge auch mit Tränengas, Schlagstöcken und Gummigeschossen durch. Verteidigungsministerin Mapisa-Nqakula verurteilte die Gewalt am Montag und versprach Konsequenzen.
Sorge in den Townships
Im Township Khayelitsha am Stadtrand von Kapstadt erklärt eine Gesundheitshelferin, warum Abstand halten wichtig ist. Gerade in den überfüllten Armenvierteln des Landes ist das besonders schwierig. Polizei und Militär sind mittlerweile in Townships eingerückt und setzen die Ausgangssperre teilweise gewaltsam durch - so die Aussagen von Anwohnern.
Schutz für Obdachlose
Polizisten eskortieren eine obdachlose Frau im Johannesburger Central Business District zu einer Sammelstelle. Die Regierung hat angekündigt, allen Obdachlosen für die Zeit der Ausgangssperre eine sichere Unterkunft zu bieten.
Nichts geht mehr
Das Zugdepot in Johannesburg ist voll: Alle Verbindungen im Nah- und Fernverkehr sind für die Dauer der Ausgangssperre annulliert. Taxis und Busse dürfen dagegen unter Auflagen weiter fahren, um systemrelevante Arbeiter zu ihren Jobs zu bringen.
Ausgangssperre bis Mitte April
Noch bis mindestens zum 17. April soll die Ausgangssperre in Südafrika andauern. Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle im Land - am Dienstag meldete das Gesundheitsministerium 1353 - dürfte bis dahin trotz der Maßnahmen weiter steigen. Präsident Ramaphosa kündigte für die kommenden Tage massenhafte Tests im ganzen Land an.