Wie Künstler mit Corona-Masken arbeiten
Der Anblick von medizinischen Corona-Masken gehört inzwischen zum Straßenbild - auch in Europa. Einfallsreiche Designer und Kunstschaffende bereichern die Alltagswelt gerade mit anderen Modellen. Hier ein paar Beispiele.
Graffiti-Masken
Die internationale Streetart-Szene hat längst das Corona-Virus und die weißen Schutzmasken als dekoratives Element für ihre Sprayer-Kunst entdeckt. Hier arbeitet der 16-jährige Sprayer S.F. an einem großformatigen Bild auf einer Dachterrasse in Athen. In vielen Städten Europas tauchen diese Motive gerade auf. Banksy wird dazu bestimmt auch bald etwas Neues auf die Wand bringen.
Modisches Accessoire
Auch die Modeschöpfer widmen sich mittlerweile mit Hingabe und Formenvielfalt dem neuen Accessoire. Nicht alle Entwürfe halten einer WHO-Prüfung stand. Auf der New York Fashion Week im Februar 2020 - also noch vor Ausbruch der Corona-Pandemie, präsentierte dieses Mannequin eine höchst dekorative, aber nicht gerade gesundheitstaugliche Maske aus zartem Organza-Stoff.
Maskenschutz auf dem Laufsteg
Ob dieses Modell eines US-amerikanischen Modelabels alltagstauglich ist, wird sich erst außerhalb des Laufstegs zeigen. Auf der New Yorker Modenschau im Frühjahr 2020 wirkte die Maske eher wie ein Schmuckstück. Aber: Eine Stoffmaske ist besser als gar keine Maske. Aber modisch bewusste Menschen versuchen gerade, die langweilig weißen Masken durch individuelle Varianten zu ersetzen.
Designer-Masken
Einige namhafte Designer, auch in Deutschland, haben die Corona-Maske als neues Geschäftsmodell für ihre brachliegende Branche entdeckt. Junge, unbekannte und auch renommierte Modeschöpfer, Mode-Start Ups in Berlin, Köln und München nähen zur Zeit Kunst- und Phantasievolles, um Mund und Nase abzudecken. Sie werden vermutlich als Corona-Mode des Jahres 2020 im Museum landen.
Passend zur Fliege
Der Mann von Welt, stilvoll gekleidet und fern von aktuellen modischen Attitüden, setzt auch in Corona-Zeiten auf schlichte Eleganz. Die Berliner Krawatten-Manufaktur bietet Mundschutz-Masken, passend zur Krawatte oder zur Fliege an. Nur für Herren, aus gewebten Seiden-Stoffen, die exklusiv für die Krawattenproduktion hergestellt werden. Einige Modelle waren sofort ausverkauft.
Trachten-Maske
Jedes Bundesland handhabte die Maskenpflicht in der Corona-Krise anders. Seit dem 27. April 2020 ist das in Deutschland bundesweit einheitlich geregelt. Örtliche Trachtenvereine nutzen die Schutzmasken gleich mal als regionales Statement: "Heimat ist da, wo ich bin.." In Bayern sind die Schutzmasken natürlich blauweiß rautiert - mit König-Ludwig-Motiv für die Herren und Sissi-Motiv für die Damen.
Kreative Maskenvielfalt
Der Ausgestaltung der individuellen Masken sind keine Grenzen gesetzt. Hauptsache der Stoff ist waschbar. Solche empfindlicheren Modelle mit eingearbeiteten Design muss man nicht dauernd in die Waschmaschine tun. Es genügt auch das Übergießen mit kochen-heißem Wasser. Abkühlen lassen, vorsichtig im eingerollten Handtuch auswringen, trocknen lassen. Fertig.
Wechselmode
Wer es ganz genau nimmt, wechselt seine Designer-Maske jeden Tag. Damit man nicht durcheinander kommt, welche Maske jetzt frisch gewaschen und welche gerade benutzt ist, empfiehlt sich so ein Wochen-Fahrplan. Samstag ist normalerweise Fussball-Zeit, daher das Ball-Motiv. Aus Solidarität mit dem Lieblings-Verein könnten die Fans auch eine Maske in Vereinsfarben tragen - vor dem Fernseher.
Ökologisch wertvolle Maske
Wer modische Accessoires für überflüssige Konsumartikel hält, kann auch auf Naturmaterial zurückgreifen, selbstgepflückt. Hauptsache Nase und Mund sind bedeckt: Mithilfe eines weichen Gummibandes, das sonst ein Bund Blumen zusammenhält, kann man sich auch mit einem großen Blatt als Mundschutz behelfen. Dieses palästinensische Mädchen im Gaza-Streifen macht es vor.
Denkmal mit Maske
Überall in Europa setzen Passanten in den Städten ein Corona-Statement. In der norddeutschen Hansestadt Bremen bekamen die bekannten vier "Bremer Stadtmusikanten" eine Coronamaske umgebunden. Esel, Hund, Katze und Hahn sind durch das Märchen von den Brüdern Grimm in in der ganzen Welt berühmt. Jedes Jahr ziehen sie tausende von Touristen an. Derzeit kommen allerdings nur wenige vorbei.
Kunst in Corona-Zeiten
Auch in der Bildenden Kunst ist das Corona-Mundschutz-Motiv längst schon angekommen: auf Gemälden verewigt, auf Postern gedruckt oder der Mona Lisa als Karikatur auf die Nase gedrückt. Der polnische Bildhauer Igor Mitoraj hat seiner massigen Außenskulptur auf einem Platz in Krakau eine aktuelle Verpackung verpasst. Vielleicht bleibt sie länger dort - als "Mahnmal".