Kaffeeanbau als Naturschutz in Mexiko
22. Dezember 2021In Mexiko bedeutet Kaffee-Anbau oft auch Naturschutz. Denn die meisten Kaffee-Plantagen sind keine Monokulturen, wie in vielen anderen Ländern, sondern ein echter Hort der Artenvielfalt. In Mexiko wird der Großteil des Kaffees traditionell im Schatten von Bäumen in natürlichen Wäldern angebaut und per Hand geerntet. Den Familien, die ihn produzieren, fehlen schlichtweg Geld und Maschinen, um ihr Land in effizientere Monokulturen umzuwandeln. 90 Prozent von ihnen sind sogenannte "Minifundistas", sie besitzen meist weniger als drei Hektar Land und leben in bescheidenen Verhältnissen.
Die Organisation Cafecol will aus der schwierigen Anbau-Situation eine Tugend machen und unterstützt die Kaffeebauern im mexikanischen Staat Veracruz dabei, höhere Einnahmen zu erzielen - durch qualitativ besonders hochwertigen Kaffee.
Experten von "Cafecol" zeigen in Trainings, wie die Qualität der Bohnen schon beim Anbau aber auch bei der Aufbereitung verbessert werden kann. Die Organisation zahlt den Familien deutlich höhere Preise als diese auf dem freien Markt erzielen könnten, und vertreibt die Kaffeebohnen anschließend.
Aus einem Fonds werden außerdem Vorschüsse an die Kaffeeproduzenten gezahlt - schon vor Ernte und Lieferung der Kaffeefrüchte. So können die Familien den höheren Zeitaufwand finanziell überbrücken, den der nachhaltige Anbau von qualitativ hochwertigem Kaffee erfordert. Der Fonds wird von der BIOFIN-Initiative unterstützt, einer Organisation der Internationalen Klimaschutzinitiative IKI zur Finanzierung von Biodiversitätsprojekten.
Projektziel:
Kaffeeproduzenten in Mexiko sollen die Qualität ihres Kaffees verbessern und dadurch höhere Preise auf dem Markt erzielen können. Geldengpässe vor und während der Ernte werden durch Vorschüsse aus einem Fonds überbrückt. Das Vorgehen soll künftig auch auf andere Branchen und Sparten ausgeweitet werden. Bisher gibt es bereits ähnliche Kooperationen in der Vanille- und der Kakao-Branche.
Partnerorganisationen:
BIOFIN, United Nations Development Programme (UNDP)
Budget:
Die BIOFIN-Initiative beteiligt sich mit 15.000 US Dollar am Fonds und unterstützt "Cafecol" zusätzlich in rechtlichen Belangen.
Ein Film von Katja Döhne