Wie evakuiert ein Roboter einen Verletzten?
Ein Verletzter liegt in einem Gefahrenbereich. Menschen kommen als Retter nicht infrage. Beim militärische Roboterwettbewerb M-ELROB in Warschau zeigen Roboter unter anderem, ob sie für diese Aufgabe geeigneter sind.
Ein Verletzter soll gerettet werden
Soldaten tragen eine 75 Kilogramm schwere Puppe auf ein Übungsgelände. Sie soll einen Verletzten darstellen, der gerettet werden soll. Die Retter sind aber keine Menschen, sondern Roboter.
Hohes Gras und Stacheldraht
Ein Roboter kämpft sich durch hüfthohes Gras. Er weiß anhand von GPS-Koordinaten, wo das Opfer ungefähr liegt. Aber für den Menschen, der den Roboter steuert ist es schwierig, das Ziel zu erkennen. Er sitzt weit entfernt und sieht alles nur durch Kameras.
Gefunden!
Ein Roboter hat den Verletzten ausfindig gemacht. Aber wie kommt der jetzt in Sicherheit?
Am Kragen herausgezogen
Der Roboter hebt den Verletzten einfach an der Weste an - möglichst hoch, damit er ihn, zum Beispiel auf vermintem Gelände, nicht über den Boden schleifen muss.
Rums, da liegen beide flach
Das hat der Roboter nicht geschafft! Nun liegen beide im Gras. Die einzige Lösung: Der Roboter muss den Verletzten jetzt wieder loslassen, und sich mit dem eigenen Arm wieder aufrichten. Eine schwierige Sache, die bei dieser Übung auch nicht mehr gelingt.
Kein Gewichtsproblem
"Marek" heißt der ferngesteuerte Roboter der polnischen Militärakademie in Warschau. Er hat einen Greifer, mit einer Kamera in der Mitte, und eine breite Schiebeschaufel. Marek kann es auch mit Baumstämmen aufnehmen - ein Mensch ist da kein Problem.
Am einfachsten gleich in die Grasnarbe
So geht das: Die untere Schaufel gräbt sich kraftvoll in die Erde ein, ohne dabei das Opfer zu verletzten. Als nächstes geht es gleich aufwärts.
Sicher geborgen
Innerhalb weniger Sekunden hat Marek das Opfer geborgen. Sicher liegt der Dummy in der Schaufel, auf einem Bett aus Stroh und Erde. Jetzt geht die Reise zurück in einen sicheren Bereich, wo die medizinische Versorgung erfolgen kann.
Zu groß?
Wenn kein Platz für den Riesenbagger ist, dann kommt zum Beispiel der kleine Roboter des Fraunhofer-Instituts für Kommunikation und Ergonomie (FKIE) zum Einsatz. Der kommt sogar in Gebäuden noch Treppen hoch und auch um enge Kurven herum.
Abschleppseil als Lösung
Ein so kleiner Roboter kann den Verletzten natürlich nicht aufnehmen. Aber ein Rettungsseil kann er anbringen. Dazu hat er diesen Haken.
Zum Glück gibt es Gürtel
Hätte der Verletzte keinen Gürtel um, hätte der Roboter aber hier keine Chance. Zum Glück ist der Dummy gut begurtet . Wie bei Rettungswesten von Seglern gibt es hier genug Ansatzpunkte für den Haken.
Befehle aus sicherer Entfernung
Die menschlichen Roboter-Piloten steuern den Roboter aus einem dunklen Zelt in sicherer Entfernung. Sie können den Roboter nicht sehen, und müssen sich ganz auf die Kameras und sonstigen Sensoren des Fahrzeugs verlassen.