Wie die Royals die britische Küche feiern
15. Mai 2018Bei Gourmets vieler Nationen steht die britische Küche noch immer in Verruf. Und das obwohl das Inselvolk solch berühmte kulinarische Stars hervorgebracht hat wie Jamie Oliver, Ainsley Harriott und Nigella Lawson. Gerichte wie etwa "Spotted Dick" und "Toad in the Hole" lassen der Phantasie viel Raum. Vielleicht sogar zuviel. So manchem läuft da nicht unbedingt das Wasser im Munde zusammen.
Doch das britische Königshaus lässt sich auch kulinarisch nicht lumpen. Es ist bekannt dafür, besondere Anlässe wie Hochzeiten, Krönungszeremonien oder Jubiläen mit Prunk und Protz zu feiern. Geboten werden dann die erlesensten Speisen, wobei so manches von der französischen Küche abgeschaut wurde. Dennoch: Viele britische Rezepte wurden über Jahrzehnte hinweg für königliche Anlässe erfunden oder von ihnen inspiriert.
Königliches aus dem Supermarkt
Einige der Gerichte sind keinesfalls nur dem aristokratischen Gaumen vorbehalten, sondern werden frisch zubereitet oder als Fertiggerichte in Supermärkten verkauft, wie etwa das Fleischgericht "Beef Wellington" oder der Kuchen "Victoria Sponge". Dieses reiche Angebot macht es den Briten leichter, mit den Royals mitzufeiern. Noch ein paar bunte Flaggen und Union Jacks und schon kann das Fest beginnen. Übrigens lernen die meisten Briten Speisen und Getränke, die ursprünglich entweder für die Royals gedacht oder von ihnen inspiriert wurden, tatsächlich zuerst als Fertiggerichte im Supermarkt kennen. Sie sind nach wie vor das ideale Mitbringsel für eine Party oder ein Straßenfest in der Nachbarschaft.
Viele britische Hobbyköche experimentieren gerne ein bisschen mit den traditionellen Rezepten, indem sie Zutaten hinzufügen, die dort eigentlich nicht hinein gehören. Die Zubereitung einiger besonders beliebter Gerichte, wie zum Beispiel "Coronation Chicken" oder "Battenberg Cake", ist anspruchsvoll. Schnell können sie auch daneben gehen, vor allem, wenn man sich nicht genug Zeit für die Vorbereitung genommen hat.
Geschicklichkeit ist gefragt
Wer sich an "Beef Wellington" heranwagt, muss wissen, dass es eine spezielle Kunst ist, den Teig fertig zu backen ohne gleichzeitig das Fleisch zu lange zu garen. Sogar ausgebildete Köche sehen im "Beef Wellington" eine schwierige Herausforderung.
Ebenfalls knifflig ist die Vorbereitung eines "Trifle", denn die einzelnen Bestandteile dürfen sich nicht miteinander vermischen. Nicht einfach, da der Joghurt dazu neigt, nicht fest genug zu werden. Erst mit viel Übung und Erfahrung trauen sich die Briten, einen selbstgemachten "Trifle" zu einer Party mitzubringen.
Die britische Küche hat also weit mehr zu bieten, als ihr schäbiger Ruf vermuten lässt, vor allem, wenn es um königliche Anlässe geht. Und wenn Ihnen die Vorbereitung eines königlichen britischen Menüs zu anstrengend wird, können Sie sich immer noch mit einer guten Tasse Tee oder einem "Pimm's Cup" entspannen!