Stephen Hawking, ein Star der Popkultur
14. März 2018Mit "Eine kurze Geschichte der Zeit" (1988) schrieb Stephen Hawking, der am 14. März 2018 gestorben ist, ein Buch über Kosmologie für Menschen, die nichts von komplizierten wissenschaftliche Theorien verstehen. Es wurde ein Bestseller, der sich in 20 Jahren über zehn Millionen Mal verkaufte.
Kurz darauf drehte Regisseur Errol Morris einen Dokumentarfilm über das Leben Stephen Hawkings, in dem er den Blick auf die Kindheit des berühmten Astrophysikers lenkte und erklärte, wie dieser, gelähmt und im Rollstuhl sitzend, dennoch zu einem der größten Wissenschaftler unserer Zeit werden konnte.
Auf der Release-Party für die Videoausgabe des Morris-Films fand Leonard Nimoy alias Mister Spock aus "Star Trek" heraus, dass Hawking gerne selbst in der Serie auftreten würde. So kam es, dass der Astrophysiker schließlich 1993 in einer holographischen Version von sich selbst in "Star Trek" zu sehen war, gemeinsam mit Schauspielern, die Albert Einstein und Isaac Newton darstellten.
Stimme mit Wiedererkennungswert
Obwohl Hawking im Laufe der Jahre eine natürlicher klingende Stimme hätte bekommen können, wurde der computerbasierte Sound, der speziell für ihn in den späten 1980er Jahren entwickelt worden war, zu seinem Markenzeichen.
Im Jahr 2014 fragte ihn Queen Elizabeth, warum er denn einen amerikanischen Akzent benutzte, woraufhin der britische Wissenschaftler scherzte, seine Stimme sei "urheberrechtlich geschützt" und er könne sie nicht ändern.
Nicht nur Hawking identifizierte sich stark mit seiner Science-Fiction-Stimme. Auch der Rest der Welt hatte bei ihrem unverwechselbaren Klang sofort sein Gesicht vor Augen, weshalb seine Cameo-Auftritte in verschiedenen Filmen, TV-Shows, Werbespots oder Liedern auch so leicht zu erkennen sind.
Letzte Videobotschaft
Die Universität Cambridge veröffentlichte am Mittwoch eine Videobotschaft mit Fotos und Aussagen von Hawking, die der Physiker im letzten Jahr bei einer Konferenz anlässlich seines 75. Geburtstags gesagt hatte.
„Es war eine großartige Zeit, um am Leben zu sein. Unser Bild des Universums hat sich in den letzten 50 Jahren umfassend verändert und ich bin glücklich, wenn ich einen kleinen Beitrag leisten konnte", so Hawking in dem Video.
"Schaut zu den Sternen und nicht hinab auf Eure Füße. (...) Seid neugierig, und wie schwer auch immer das Leben scheinen mag, so gibt es doch immer etwas, das ihr tun und worin ihr erfolgreich sein könnt. Es kommt darauf an, nicht aufzugeben.“ Hawking, der Zeit seines Lebens für seine humorvolle und selbstironische Art bekannt war, wusste, wovon er sprach - er erkrankte bereits als junger Erwachsener an der unheilbaren Nervenkrankheit ALS.
Die letzte Botschaft des Physikers wurde bereits in den ersten drei Stunden nach seiner Veröffentlichung über eine halbe Million Mal angesehen.