Widerstand im Geheimen: Attentatsversuche auf Hitler
Adolf Hitler wurde als "Führer" verehrt, war aber auch einer der meist gehassten Männer seiner Zeit. Zahlreiche Anschläge wurden auf ihn verübt. Durch teils absurde Zufälle überlebte der Reichskanzler sie alle.
Zu weit weg von Hitler (1938)
Beim Gedenkmarsch auf die Münchener Feldherrenhalle 1938 steht der junge Schweizer Maurice Bavaud in der ersten Reihe der Ehrentribüne. Mit einer Pistole will er Hitler erschießen. Doch der ist zu weit entfernt. Außerdem versperren die jubelnden Massen die Sicht. Auf der Heimfahrt wird Bavaud beim Schwarzfahren erwischt. Die Pistole und Aufzeichnungen verraten ihn. Er wird hingerichtet.
Bombe im Bürgerbräukeller (1939)
Wochenlang versteckt sich der Schreiner Georg Elser nachts im Münchener Bürgerbräukeller, um dort eine Bombe zu platzieren. Die soll Hitler samt NS-Führungsriege bei einer Versammlung töten und damit den Krieg beenden. Als die Bombe explodiert, ist der Führer jedoch nicht mehr im Saal. Wetterbedingt hat er seine Abreise vorverlegt. Elser wird gefasst und am 9. April 1945 hingerichtet.
Minen in den Manteltaschen (1943)
General Rudolf-Christoph von Gersdorff soll als Experte eine Ausstellung sowjetischer Beutewaffen im Berliner Zeughaus kommentieren. Doch an diesem 21. März 1943 hat er nur eins im Sinn: Hitler und seine engsten Vertrauten mit zwei Minen in seinen Manteltaschen zu töten. Doch Hitler verlässt die Ausstellung ganz plötzlich. Gerade noch rechtzeitig kann Gersdorff die Zünder entschärfen. Er überlebt.
Zu kalt für Sprengstoff (1943)
Gespannt erwarten Oberst Henning von Tresckow und seine Mitstreiter im März 1943 die Nachricht von Hitlers Tod. Als Likörflaschen-Box getarnt haben sie eine Zeitbombe in das Flugzeug des Führers schmuggeln können. Doch im Frachtraum friert der Sprengstoff ein, der Zünder versagt. Als das Stauffenberg-Attentat, an dessen Planung Tresckow auch beteiligt war, misslingt, nimmt er sich 1944 das Leben.
Das Attentat am 20. Juli (1944)
Wenige Stunden nach der Explosion in der "Wolfsschanze" besichtigt Adolf Hitler zusammen mit dem italienischen Duce Mussolini den zerstörten Kartenraum. Der schwere Eichentisch, unter dem Oberst Stauffenberg die Bombe in einer Aktentasche versteckt hat, rettet Hitler das Leben. Claus Schenk Graf von Stauffenberg wird noch in derselben Nacht verhaftet und erschossen.
Operation "Walküre" scheitert (1944)
Bereits 1938 hatte General Erwin von Witzleben vor, Hitler zu stürzen. Zahlreiche Anschlagspläne werden durch verschiedene Zufälle verhindert. In dem Attentat vom 20. Juli 1944 sieht er seine letzte Chance, Hitler zu beseitigen. In der darauf folgenden "Operation Walküre" soll er das Kommando über die Wehrmacht übernehmen. Doch der Putsch scheitert. Witzleben wird ebenfalls zum Tode verurteilt.
Speers angebliche Attentatspläne (1945)
Während des Nürnberger Kriegsverbrecherprozesses 1945 behauptet Albert Speer, Hitlers Architekt und Rüstungsminister, dass er Hitler im März 1945 vergasen wollte. Seine Attentatspläne habe er dann wegen der verstärkten SS-Präsenz und Bauänderungen am Führerbunker verworfen, so Speer. Von Historikern wird diese Aussage bis heute bezweifelt. Speer wird in Nürnberg zu 20 Jahren Haft verurteilt.