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Zwei westliche Geiseln in Pakistan getötet

23. April 2015

Bei einem Anti-Terror-Einsatz der USA an der afghanisch-pakistanischen Grenze wurden versehentlich ein Amerikaner und ein Italiener getötet. US-Präsident Obama kondolierte den Familien der Opfer.

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US-Präsident Obama spricht über Tod von Geiseln bei einer Anti-Terror-Aktion (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/J. Ernst

US-Präsident Barack Obama hat sich bei den Familien der westlichen Geiseln entschuldigt, die bei einem amerikanischen Anti-Terror-Einsatz in Pakistan getötet wurden. "Keine Worte können ihren Verlust aufwiegen", sagte Obama in Washington. Er übernehme die volle Verantwortung für alle Operationen gegen den Terrorismus. Bei diesem Einsatz seien Fehler gemacht worden und er wolle, dass die Öffentlichkeit darüber informiert werde.

Die Geheimdienste hätten trotz intensiver Aufklärung nicht gewusst, dass die beiden Geiseln aus den USA und Italien in dem angegriffenen Gebäude gewesen seien. "Ich bereue zutiefst, was passiert ist", sagte Obama. Der Präsident bestand allerdings darauf, dass die Einsätze im Einklang mit dem Gesetz gestanden hätten. Im "Nebel des Krieges" könnten manchmal "tödliche Fehler" passieren. "Wir werden die Lehren identifizieren, die aus dieser Tragödie gezogen werden können", sagte Obama in einer kurzen Fernsehansprache. "Wir werden unser Äußerstes tun, um sicherzustellen, dass sich das nicht wiederholt."

Tod durch Drohne?

Nach Informationen des "Wall Street Journal" starben die beiden Männer bei einem Drohnenangriff des US-Geheimdienstes CIA. Das Weiße Haus sprach von einem "Anti-Terror-Einsatz" im Januar, der sich gegen ein Al-Kaida-Lager gerichtet habe. Dabei seien die Geiseln "versehentlich" getötet worden.

Der US-Amerikaner Warren Weinstein war 2011 in der pakistanischen Stadt Lahore entführt worden, wo er für eine amerikanische Beratungsfirma arbeitete. Al-Kaida wollte ihn gegen Gesinnungsgenossen in US-Gewahrsam austauschen. Der Italiener Giovanni Lo Porto wurde seit Januar 2012 in Pakistan vermisst.

Zwei Terrorverdächtige mit US-Pass

Der Militäreinsatz habe auch zum Tod des amerikanischen Al-Kaida-Kommandanten Ahmed Farouq geführt. Ein weiteres amerikanisches Mitglied von Al-Kaida, Adam Gadahn, sei wahrscheinlich bei einer anderen Militäroperation im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet ums Leben gekommen.

Bewaffnete Drohnen gehören seit Jahren zum Arsenal der US-Armee und des US-Auslandsgeheimdienstes CIA im Kampf gegen den Terrorismus. Obama weitete die Angriffe mit den unbemannten Flugzeugen in seiner Amtszeit massiv aus, vor allem im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet und im Jemen. Das Vorgehen ist sehr umstritten, weil immer wieder auch Zivilisten getötet werden. Wegen der Geheimhaltung des Drohnenprogramms liegt die genaue Opferzahl im Dunkeln, Schätzungen gehen aber von tausenden Toten seit 2004 aus.

Vor zwei Jahren hatte die US-Regierung erstmals eingeräumt, dass bei Drohnenattacken auch mutmaßliche Terroristen mit US-Staatsbürgerschaft getötet wurden. US-Bürgerrechtsaktivisten kritisieren, dass die Regierung mit den gezielten Tötungen ohne Prozess gegen die Verfassung der Vereinigten Staaten verstoße.

kle/sti (dpa, afp, ape, rtre)