Wesel wünscht sich einen Ampel-Esel
2. Januar 2018Wie heißt der Oberbürgermeister von Wesel? Eee- sel! Wie oft mussten sich die Einwohner der Kleinstadt am Niederrhein diesen Echo-Ruf wohl anhören? Die Weseler haben das Beste draus gemacht und nutzen das Eselchen nun schon seit langem als Werbefigur. Als lebensgroße Figuren nehmen die störrischen Vierbeiner am Weseler Stadtleben teil und sollen nun sogar das herkömmliche Ampelmännchen ablösen.
Ganz so einfach ist es allerdings nicht: Die Richtlinie für Lichtsignalanlagen sieht einen Fußgänger und keinen Vierbeiner - schon gar keinen Esel - vor. Die Stadt braucht also eine Erlaubnis von der zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf. Stuttgart ist mit seinen SWR-Maskottchen "Pferdle und Äffle" an einer solchen Auflage gescheitert.
Die Mainzer waren Ampelmännchen-Trendsetter
Mainz hingegen war 2016 mit seinen Mainzelmännchen erfolgreich. Die Mainzer hatten als erste die Idee, ihre landesweit bekannten Trickfilmfiguren in eine Ampel zu setzen. In der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz dürfen die Männchen in Grün und sogar in Rot leuchten. Eine Besonderheit. Der Kasperl, eine populäre Figur der Augsburger Puppenkiste, etwa darf in seiner Heimatstadt nur bei Grün erscheinen. Bei Rot bleibt es aus Sicherheitsgründen beim herkömmlichen Männchen.
Und auch für politische Statements wurden die Ampelmännchen schon herangezogen. Für die Feiern zum Christopher-Street-Day waren in den letzten Jahren auf den Wiener und Frankfurter Ampeln lesbische und schwule Paare zu sehen.
Weltberühmt ist auch das DDR-Ampelmännchen. In Berlin hat es sogar seinen eigenen Shop, wo man vom T-Shirt über den Kühlschrankmagneten bis hin zum Schlüsselanhänger in Ampelmännchen-Form findet.
ash/pg (dpa)