Wer wird Präsident? Sambia wählt
12. August 2021In Sambia wird ein neuer Präsident gewählt. 16 Kandidaten konkurrieren um das Amt, als Favoriten gelten jedoch der seit 2015 amtierende Staatschef Edgar Lungu und sein langjähriger Kontrahent, der Geschäftsmann Hakainde Hichilema. Parallel zur Präsidentschaftswahl fanden auch Parlaments- und Kommunalwahlen statt. Der Wahlkampf war von den wirtschaftlichen Problemen des Landes und den Auswirkungen der Corona-Krise geprägt. Rund sieben Millionen Wahlberechtigte gibt es in Sambia, mit dem Ergebnis wird erst am Wochenende gerechnet.
Der sechste Anlauf
Hichilema, der bereits zum sechsten Mal zur Wahl antritt, wird von einem Bündnis aus zehn Parteien unterstützt. Ob er es diesmal schafft? Präsident Lungu, auf der anderen Seite, war einer der Ersten, die die Stimme in der Hauptstadt Lusaka abgaben. Und sich dabei höchst zuversichtlich äußerte: "Wir gewinnen. Ich wäre nicht ins Rennen gegangen, wenn wir nicht gewinnen würden, wir sind ein Gewinnerteam", sagte Lungu nach der Stimmabgabe in Chawama, einem Armenviertel.
Doch seine Beliebtheitswerte sind Umfragen zufolge wegen der schwächelnden Wirtschaft und steigender Lebenshaltungskosten gesunken. Das Wahlergebnis könnte noch knapper ausfallen als 2016, als Lungu nur knapp vor Hichilema lag.
Die Preise, die Schulden ...
Sambia ist Afrikas zweitgrößter Kupferproduzent nach der Demokratischen Republik Kongo und der achtgrößte der Welt. Lange schrieb das Land mit seinen 17 Millionen Einwohnern eine Erfolgsgeschichte in der Region. Mit dem Einbruch der Kupferpreise 2011 begann dann aber die wirtschaftliche Krise. Unter Lungu geriet das Land zudem mit der Rückzahlung seiner Staatsschulden in Verzug. Die Inflation stieg im Juni auf über 24 Prozent - den höchsten Wert seit mehr als zehn Jahren.
Im Vorfeld des Urnengangs hatte es in dem südafrikanischen Land massive Spannungen gegeben. Anhänger von Lungus Patriotischer Front (PF) lieferten sich mehrfach gewaltsame Auseinandersetzungen mit Anhängern von Hichilemas Vereinigter Partei für die nationale Entwicklung (UPND). Lungu entsandte daraufhin das Militär - ein Schritt, der von Kritikern als Einschüchterungsversuch für die Opposition gewertet wurde.
ml/mak (afp, dpa)