Wer ist bei der Frauenfußball-EM zu beachten?
Die Kader der 16 Teams der EM-Endrunde sind gespickt mit Top-Spielerinnen. Nicht jede ist der breiten Öffentlichkeit bereits bekannt. Doch vielleicht nutzt eine die EURO als große Bühne und setzt die Glanzlichter...
Ada Hegerberg
Die norwegische Stürmerin hat schon viele Pokale gewonnen - allerdings noch nicht mit dem Nationalteam. In den vergangenen beiden Jahren holte die 22-Jährige mit Olympique Lyon den Titel in der Champions League. Vor ihrem Wechsel nach Frankreich spielte sie für Turbine Potsdam in der Bundesliga und wurde dort 2013 zu Europas Fußballerin des Jahres gewählt.
Amandine Henry
Bei Olympique Lyon startete auch die Französin Amandine Henry ihre erfolgreiche Karriere. Zwischen 2008 und 2016 gewann sie mit OL neun Meisterschaften in Folge. Seit Sommer 2016 steht Henry bei Portland Thorns FC in der US-Profiliga unter Vertrag. Die Mittelfeldspielerin ist eine der Führungsfiguren in der Equipe Tricolore, wartet mit dem Nationalteam aber noch auf den ganz großen Erfolg.
Caroline Seger
Die 32-jährige Schwedin hat bereits über 160 Spiele für ihr Land absolviert. 2016 verlor sie im Olympia-Finale mit Schweden gegen Deutschland und gewann Silber. Mittelfeldspielerin Seger spielt nach Engagements bei Klubs in Schweden, den USA und bei Paris St. Germain seit 2016 bei Olypique Lyon. Sie teilt sich bei den "Tre Kronor" das Kapitänsamt mit Lotta Schelin.
Lotta Schelin
Schelin ist die "Grande Dame" des europäischen Frauenfußballs. Auch sie - wen wundert es - stand lange bei Olympique Lyon unter Vertrag, dementsprechend groß ist die Titelsammlung der Schwedin. Dreimal Champions League, achtmal Meisterin, fünfmal Pokalsiegerin. In 136 Ligaspielen für OL erzielte Schelin 143 Tore. Seit 2016 kickt sie wieder in Schweden für den FC Rosengard.
Anja Mittag und Sara Däbritz
Dort stürmt Schelin neben Anja Mittag (l.). Die deutsche Nationalspielerin steht zum zweiten Mal in ihrer Karriere bei dem Klub aus Malmö unter Vertrag. Mittag ist 32 und bereits Olympiasiegerin, Weltmeisterin und dreifache Europameisterin. Bis auf den WM-Titel hat auch die erst 22-jährige Sara Däbritz (r.) bereits alles gewonnen. Im DFB-Team bilden die beiden ein erfolgreiches Angriffsduo.
Lieke Martens
Die dritte im Bunde im Angriff des FC Rosengard ist Lieke Martens, die bei der Frauenfußball-EM für Gastgeber Niederlande auf Torejagd geht. Martens, die 2010 bei der U19-EM Torschützenkönigin war, könnte Schweden aber bald verlassen. Laut niederländischen Medien schließt sie sich nach der EURO dem FC Barcelona an.
Dzsenifer Marozsan
Neben dem Platz eher schüchtern, hat sich die gebürtige Ungarin mittlerweile zum absoluten Alpha-Tier der DFB-Elf gemausert. Im zentralen Mittelfeld zieht sie mit ihren genauen Pässen die Fäden oder reißt die gegnerische Abwehr mit wuchtigem Antritt im Dribbling auseinander. Eine weitere Waffe der 25-Jährigen, die bei Olympique Lyon unter Vertrag steht: ihre außergewöhnlich guten Standards.
Vivianne Miedema
Aus der deutschen Bundesliga bekannt ist Martens Mitspielerin Vivianne Miedema. Die Angreiferin wechselte 2014 als knapp 18-Jährige zum FC Bayern München, mit dem sie zweimal deutsche Meisterin wurde. Ab dem Sommer aber steht Miedema, die mit Vornamen eigentlich Anna Margaretha Marina Astrid heißt, nicht mehr bei den Bayern, sondern beim FC Arsenal in London unter Vertrag.
Toni Duggan
Die 25-Jährige sticht im Team der "Three Lionesses" neben den Altmeisterinnen Fara Williams, Alexandra Scott und Karen Carney nicht nur wegen ihrer guten Leistungen heraus. Duggan ist nach ihrem Wechsel von Manchester City zum FC Barcelona die einzige Spielerin im englischen Team, die nicht in der heimischen Premier League kickt.
Line Röddik Hansen
In der Abwehr des FC Barcelona sorgt die Dänin Line Röddik Hansen für Ordnung. In ihrem Nationalteam ist sie seit 2006 eine Konstante. Die 29-Jährige blickt auf eine erfolgreiche Vereinskarriere zurück: Sie war bereits dänische, schwedische und französische Meisterin und gewann 2016 mit Olympique Lyon die Champions League.
Vicky Losada
Bei Barca Femeni, der Frauenmannschaft des FC Barcelona, war Vicky Losada lange Zeit Teamkapitänin. Allerdings ging die Spanierin vor zwei Jahren im Vergleich zu Duggan den umgekehrten Weg. Mittlerweile kickt die Mittelfeldspielerin für den FC Arsenal in England. Zwischenzeitlich spielte Losada auf Leihbasis in der US-Profiliga für Western New York Flash.
Fabienne Humm
Die Schweizerin steht regelmäßig weit oben in der Liste der besten Torjägerinnen - egal in welchem Wettbewerb. Für die Schweiz erzielte sie bei der WM 2015 gegen Ecuador den schnellsten Hattrick bei einer Frauen-WM. Sie benötigte für ihre drei Treffer nur fünf Minuten. In ihrer Heimat sammelte sie mit dem FC Luzern etliche Titel. Den Schritt ins Ausland wagte die 30-Jährige bislang aber nicht.