Wer folgt auf Theresa May?
Nach Theresa Mays Ankündigung, am 7. Juni als Premierministerin zurückzutreten, stehen verschiedene Kandidaten in den Startlöchern. Sie wollen die Tory-Partei - und damit die britische Regierung - führen.
Boris Johnson
Boris Johnson ist der Favorit in den Wettbüros. Nachdem er Bürgermeister von London und zwei Jahre Außenminister in Mays Kabinett war, hat er als einer der führenden Köpfe der Brexit-Bewegung gute Chancen, Premierminister zu werden.
Dominic Raab
Der ehemalige Brexit-Minister Dominic Raab wird wohl für Boris Johnsons ein ernster Rivale werden. Der Sohn jüdischer Flüchtlinge aus Nazi-Deutschland steht auf der Favoritenliste der Kandidaten auf Platz zwei.
Matt Hancock
Auch der aktuelle Gesundheitsminister Matt Hancock strebt das höchste Regierungsamt an. "Wir brauchen einen Anführer für die Zukunft, nicht nur fürs Erste", schrieb er bei Twitter. Er kündigte an, beim Brexit "liefern" zu wollen. Dann müsse das Land auch bei anderen Dingen "vorankommen" und sich eine "strahlende Zukunft" aufbauen.
Esther McVey
Die ehemalige Arbeitsministerin Esther McVey ist eine der wenigen Frauen im Rennen. Ende 2018 trat sie aus Protest gegen Theresa Mays Brexit-Deal mit der EU zurück. Daher ist offen, wie es unter McVey mit dem Brexit weitergehen würde.
Rory Stewart
Entwicklungshilfeminister Rory Stewart lehnt einen No-Deal-Brexit ab. Der Schriftsteller ist seit 2010 Abgeordneter der Torys im Unterhaus. Nach der Rücktrittankündigung von Theresa May schloss Stewart kategorisch aus, unter einem möglichen Premierminister Boris Johnson zu arbeiten.
David Lidington
Er ist ein Verbündeter von Theresa May, das prädestiniert den Vize-Regierungschef eigentlich als möglichen Nachfolger - aber David Lidington ist auch dafür, dass Großbritannien in der EU bleibt. Er war von 2010 bis 2016 Europa-Minister. Möglicherweise könnte er Interims-Premier werden, bis die Tories sich geeinigt haben.
Michael Gove
Er wollte 2016 schon mal Premier werden, als David Cameron abtrat - vergeblich. Damals unterstützte er zunächst Boris Johnson, um dann seine eigene Kandidatur zu verkünden. Hat der Mit-Initiator der Brexit-Kampagne und Umweltminister Michael Gove jetzt eine neue Chance?
Jeremy Hunt
Außenminister Jeremy Hunt ist der Außenseiter im Rennen. Hatte er zunächst noch für einen Verbleib in der EU gestimmt, änderte er danach seine Meinung. Seit er das Amt von Boris Johnson übernommen hat, nannte er die EU bei den Verhandlungen "arrogant".
Andrea Leadsom
Auch Andrea Leadsom, bis vor kurzem Mitglied im Kabinett als Ministerin für Parlamentsfragen, hat schon mal versucht, an die Regierungsspitze zu kommen: 2016 wollte sie, wie Theresa May, Premierministerin werden. Sie wurde Zweite. Jetzt versucht sie es erneut.
Steve Baker
Noch ein Euroskeptiker, noch ein Bewerber: Brexit-Hardliner und Unterhaus-Mitglied Steve Baker liegt ganz hinten bei den Buchmachern.