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Weniger Außenhandel als geplant

13. Januar 2015

Der Außenhandel Chinas sollte kräftig wachsen. Um 7,5 Prozent. Das war der Plan der chinesischen Regierung. Er ist bei weitem nicht aufgegangen.

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Symbolbild Export China
Bild: picture-alliance/dpa

Mit einem Zuwachs des Außenhandels von nur 3,4 Prozent hat China im vergangenen Jahr sein selbst gestecktes Ziel nicht einmal zur Hälfte erreicht. Unerwartet stark legten die Exporte allerdings im Dezember noch einmal mit 9,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zu. Die Importe gingen zum Jahresende um 2,4 Prozent zurück, wie der Zoll am Dienstag in Peking berichtete.

Für 2014 hatte die Regierung in Peking eigentlich einen Zuwachs des Außenhandels um 7,5 Prozent angestrebt. Die verlangsamte Erholung der Weltwirtschaft und schwache heimische Investitionen und Nachfrage seien die Hauptgründe für den enttäuschenden Außenhandel der größten Handelsnation, sagte Zollsprecher Zheng Yuesheng. Auch fallende Rohstoffpreise hätten mit dazu beigetragen.

Die Exporte legten im ganzen Jahr um 6,1 Prozent zu, während die Importe um 0,4 Prozent anstiegen. Chinas Außenhandelsüberschuss stieg damit kräftig um 45 Prozent auf 2,35 Billionen Yuan, heute umgerechnet 320 Milliarden Euro.

Der Handel mit der Europäischen Union, die 2014 der größte Handelspartner Chinas blieb, wuchs um 8,9 Prozent auf 3,78 Billionen Yuan, umgerechnet 515 Milliarden Euro. Mit den USA, Chinas Nummer Zwei, wurde 5,4 Prozent mehr gehandelt.

Keine Rückschlüsse für 2015

Von dem unerwarteten starken Zuwachs der Exporte im Dezember wollten Experten noch keine Rückschlüsse auf das kommende Jahr ziehen. Ursache für die Belebung waren größere Nachfrage in den USA, Europa und Südostasien. Sollte die amerikanische Wirtschaft in diesem Jahr weiter kräftiger als bisher wachsen, dürfte auch Chinas Exportmaschinerie wieder stärker anspringen.

Experten der australischen ANZ-Bank äußerten sich aber beunruhigt über den Wertanstieg des chinesischen Yuan (Renminbi), der trotz des starken Handelsüberschusses im vierten Quartal zulegte. Der hohe Wechselkurs deute darauf hin, dass die Währungsintervention der Zentralbank wieder zugenommen habe. Die Notenbank in Peking fürchte offenbar große Kapitalabflüsse, die die finanzielle Stabilität gefährdeten, glauben die ANZ-Experten.

iw/zdh (dpa, rtrd)