Weltweite Proteste vor Klimakonferenz COP26
22. Oktober 2021Wenige Tage vor der Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow haben Aktivisten um Greta Thunberg ihrer Forderung nach mehr Klimaschutz nochmals Nachdruck verliehen. Bei einem Protestmarsch durch die schwedische Hauptstadt Stockholm, aus der die 18-Jährige stammt, liefen auch Umweltschützer aus besonders von der Erderwärmung betroffenen Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika mit, die zur COP26 nach Schottland fahren wollen.
Thunberg veröffentlichte ein Video im Internet, das einige Hundert vor allem jüngere Demonstranten bei ihrem Protestzug vom schwedischen Parlament zum Vasapark im Norden von Stockholm zeigt. "Was müssen wir tun? Das Klima retten! Wann? Jetzt!", riefen die Teilnehmer im Chor.
Schweden, Uganda, Bangladesch, Indien, Schweiz, Deutschland ...
Parallel fanden nach Angaben der Bewegung Fridays for Future an Hunderten weiteren Orten der Welt Proteste statt, etwa in Uganda, Bangladesch, Indien, der Schweiz und in Deutschland. Allein in Berlin riefen Tausende Demonstranten die künftige Bundesregierung zu mehr Einsatz für den Klimaschutz auf. Mit Maßnahmen gemäß dem Sondierungspapier, das die Partner einer möglichen Ampel-Regierung vorgelegt hatten, seien die bei der UN-Klimakonferenz in Paris 2015 vereinbarten Ziele nicht einzuhalten, hieß es.
Nach der Hauptkundgebung in Berlin blockierten mehrere Hundert Menschen eine Kreuzung vor der Parteizentrale der SPD, die in einem Ampel-Bündnis mit Grünen und FDP den Bundeskanzler stellen würde. Fridays for Future teilte mit, die Aktion initiiert zu haben. Die Polizei sei in diesem Zusammenhang gewaltsam gegen Aktivisten vorgegangen. Vor den Zentralen von Grünen und FDP gab es ebenfalls kleinere Versammlungen.
An dem "Klimastreik" in der deutschen Hauptstadt, zu dem über 80 Organisationen - darunter Attac, Greenpeace und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) - aufgerufen hatten, nahmen nach Angaben von Fridays for Future rund 20.000 Menschen teil. Ein Polizeisprecher gab die Zahl mit knapp 10.000 an. Die Hauptforderungen der Umweltschützer sind ein verbindlicher Kohleausstieg bis 2030 und ein Einbaustopp für fossile Verbrennungsmotoren ab 2025.
jj/fab (dpa, afp, epd, ap)