1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Weltweite Automärkte mit teils drastischen Einbrüchen

17. Juli 2019

Keine guten Zeiten für die Autoindustrie: Weltweit verzeichnen die Märkte zum Teil drastische Rückgänge der Absatzzahlen. Nur aus einer einzigen Region kommen wirklich positive Zahlen.

https://p.dw.com/p/3MBLO
VW Export Hafen Emden
Bild: picture-alliance/dpa/J. Sarbach

Die deutsche Autohersteller sind weltweit unterwegs, drei von vier in Deutschland gebauten Pkw werden exportiert. Daher hat der Verband der Automobilindustrie (VDA) die Entwicklung auf den regionalen Märkten immer sehr genau im Blick. Die Zahlen, die der Verband am Mittwoch veröffentlichte, haben es in sich.

"Die Bilanz der ersten Jahreshälfte fällt auf den internationalen Automobilmärkten überwiegend negativ aus", heißt es in einer Pressemitteilung des VDA. In den großen Absatzregionen China, USA und Europa seien jeweils weniger Fahrzeuge abgesetzt worden als im ersten Halbjahr 2018. Russland und Indien verzeichneten ebenfalls Rückgänge, der japanische Markt lag fast auf Vorjahresniveau. Lediglich Brasilien konnte einen zweistelligen Zuwachs vermelden.

Der nach dem Wert der Exporte wichtigste Markt für die deutsche Hersteller sind nach wie vor die USA. Dort schwächte sich das Volumen des sogenannten Light-Vehicle-Marktes (das sind Pkw und Light Trucks) im bisherigen Jahresverlauf um zwei Prozent auf 8,4 Millionen Neufahrzeuge ab. Dabei traf es vor allem das Pkw-Segment mit einem Minus von neun Prozent besonders hart.

China und Indien schwach auf der Brust

Auf dem weltweit größten Absatzmarkt für Autos, China (nach Exportwert die Nummer drei für die deutschen Hersteller), machten sich die Bremsspuren der chinesischen Konjunktur ebenfalls sehr deutlich bemerkbar. Der Neuwagenmarkt verzeichnete im ersten Halbjahr 2019 mit knapp zehn Millionen verkauften Pkw ab ein kräftiges Minus von 14 Prozent). In Indien, wo die deutschen Autobauer nach Stückzahlen deutlich weniger verkaufen, sorgte ein drastischer Absatzeinbruch im Juni (-18 Prozent) dafür, dass für das erste Halbjahr insgesamt ein Minus von zehn Prozent zu Buche.

In Europa wurden im ersten Halbjahr 8,4 Millionen Pkw neu zugelassen, das sind drei  Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Allein im Juni verzeichnete der europäische Branchenverband Acea nach heute veröffentlichten Zahlen einen Verkaufsrückgang von knapp acht Prozent. Von den fünf größten Märkten in Europa hat nach den VDA-Zahlen lediglich Deutschland sein Neuzulassungsvolumen leicht erhöht (plus ein Prozent). VDA wie Acea verweisen für Juni allerdings auf feiertagsbedingt zwei Arbeitstage weniger.

Auch der russische Automarkt gehört zu den Verlierern, auch wenn das Minus mit zwei Prozent noch im Rahmen blieb. Ein Ausreißer nach oben ist überraschend Brasilien. Der Markt des südamerikanischen Landes kommt im ersten Halbjahr auf ein deutliches Plus von über zehn Prozent. Damit setzt sich der Erholungsprozess des durch schwache wirtschaftliche Rahmendaten gebeutelten Marktes fort.

hb/dk (Datenquelle: VDA)