Bestseller, die fast nicht erschienen wären
11. Januar 2018Die Liste krasser Fehleinschätzungen von Verlagen und Lektoren ist lang. Es ist noch gar nicht so lange her, dass eine ganze Reihe Verlage einen Roman um die Abenteuer eines jungen Zauberlehrlings ablehnte, eingereicht von einer unbekannten britischen Schriftstellerin. Den Rest der Geschichte kennt jedes Kind, genauso wie die weltweit überaus erfolgreichen und beliebten Harry-Potter-Bände und Filme. Die Autorin J.K. Rowling ist heute eine der reichsten Frauen der Welt.
Verkanntes Potenzial
Das berühmte Tagebuch der Anne Frank erschien 1947 in den Niederlanden, drei Jahre später in Deutschland und erst 1952 in den USA. Dort zog eine Lektorin den Text aus einem Stapel abgelehnter Manuskripte - und überzeugte den Verlag, das Tagebuch, "eins dieser wegweisenden Bücher, die man nie vergessen wird", zu veröffentlichen. Es gehört heute zu den wichtigsten Dokumenten des 20. Jahrhunderts.
Wer kennt nicht Mogli den Wolfsjungen, den Panther Baghira und Balu den Bär – bekannt wohl vor allem durch den Disney-Zeichentrickfilm von 1967? Vorlage waren Rudyard Kiplings Erzählungen "Dschungelbuch" von 1894, ein Band, der zunächst bei Verlagen auf wenig Interesse traf, man fand sogar, der Autor könne nicht einmal vernünftig Englisch. 1907 erhielt der britische Autor den Literaturnobelpreis.
James Joyce Kurzgeschichten "Dubliners" wurden genauso abgelehnt wie Thor Heyerdals "Kon-Tiki, Ein Floß treibt über den Pazifik". 1948 wurde der Reisebericht dann doch veröffentlicht. Die erste Auflage war innerhalb von zwei Wochen vergriffen und das Buch des norwegischen Ethnologen wurde zum internationalen Bestseller.
Und so ging es vielen Autoren von Weltruhm: sie kassierten am Anfang ihrer Karriere Absagen.