Weltklimakonferenz in Glasgow gestartet
31. Oktober 2021Im schottischen Glasgow hat die 26. Klimakonferenz der Vereinten Nationen begonnen. In den kommenden zwei Wochen werden Delegierte aus mehr als 190 Ländern über die weitere Umsetzung des Pariser Klimaabkommens beraten. Dieses sieht eine Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei, möglichst aber 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter vor. Derzeit steuert die Erde nach Berechnungen von UN-Institutionen auf eine gefährliche Erwärmung um 2,7 Grad zu.
Auf der Agenda steht unter anderem eine Bewertung der freiwilligen nationalen Klimaziele bis 2030, die die Staaten vor der Konferenz eingereicht haben. Außerdem wollen die Teilnehmer über Transparenzregeln, Berichtspflichten und die Ausgestaltung eines internationalen Handels mit CO2-Emissionsrechten verhandeln. Auch über die finanzielle Unterstützung armer Staaten im Kampf gegen die Erderwärmung soll beraten werden.
Bisherige Maßnahmen unzureichend
Das Treffen gilt deshalb auch als entscheidend im Kampf gegen die Klimakrise. Die bisherigen Schutzmaßnahmen in aller Welt kritisieren UN, Wissenschaftler und Umweltaktivisten als unzureichend. Im Vorfeld gibt es deshalb enorme Zweifel an einem Erfolg der Konferenz.
Zunächst stehen unter anderem Eröffnungsstatements einzelner Ländergruppen und Einzelstaaten auf dem Programm. Die Teilnahme von mehr als hundert Staats- und Regierungschefs - darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Joe Biden - ist für Montag und Dienstag vorgesehen. Während des Gipfels in der schottischen Stadt sind mehrere Demonstrationen von Klimaaktivsten geplant.
Schlimme Auswirkungen für Flüchtlinge
Unmittelbar vor Beginn der Konferenz warnte das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) vor den Folgen der Klimakrise für Flüchtlinge. "Wir beobachten, dass die Auswirkungen des Klimawandels Ungleichheit und Ungerechtigkeit vertiefen und bestehende Vulnerabilitäten und Risiken vervielfachen", sagte die UNHCR-Vertreterin in Deutschland, Katharina Lumpp, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Sie appellierte an die Staatengemeinschaft, alles zu tun, um die humanitären Folgen der Klimakrise zu minimieren. Faktoren wie Armut, unzureichende Ernährungsgrundlagen, Klimawandel und Konflikte würden sich zu einer negativen Dynamik verbinden, die zunehmend Menschen dazu zwinge, die Heimat zu verlassen.
sti/as (afp, dpa, rtr, epd)