Weltflüchtlingstag: Unfreiwillig unterwegs
Fast 82,4 Millionen Menschen sind laut UN weltweit auf der Flucht. Kaum einer von ihnen verlässt leichtfertig seine Heimat. Gründe sind Kriege, Naturkatastrophen und der Klimawandel. Besonders leiden die Kinder.
Glückliche Rettung aus dem Meer
Erst wenige Monate alt ist das Baby, das ein spanischer Polizeitaucher aus dem Meer rettete. Nachdem Marokko die Grenze zur spanischen Exklave Ceuta nicht mehr kontrollierte, versuchten viele Menschen einfach hinüber zu schwimmen. Dieses Bild steht ikonisch für die Migrationskrise in Ceuta.
Das Leben in einem Koffer
40 Prozent der Flüchtlinge sind Kinder. 1,1 Millionen Angehörige der muslimischen Minderheit Rohingya sind wegen der Gewalt der Armee von Myanmar nach Bangladesch geflohen. Das Flüchtlingslager in Cox's Bazar gilt als eines der größten der Welt. Laut der Organisation SOS-Kinderdörfer nehmen Gewalt, Drogen und Menschenhandel ebenso zu wie Kinderarbeit und Kinderehen.
Keine Perspektive
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Viele afrikanische Flüchtlinge stranden in Libyen nach dem gescheiterten Versuch, nach Europa zu gelangen. Sie kämpfen dort ums Überleben. Dafür müssen sie oft unwürdige Arbeit annehmen. Die jungen Männer, viele eigentlich noch Kinder, warten in Tripolis auf Jobs.
Neue Flüchtlingskrise
Der Bürgerkrieg in der äthiopischen Region Tigray hat eine der jüngsten Flüchtlingsbewegungen ausgelöst, denn 90 Prozent der Bevölkerung ist derzeit auf humanitäre Hilfe angewiesen. 1,6 Millionen Menschen sind in den Sudan geflohen, davon sind 720.000 Kinder. In Übergangslagern blicken sie in eine ungewisse Zukunft.
Wohin mit den Familien?
Griechenlands Flüchtlings-Hotspots sind die Inseln. Aus der Türkei versuchen die Menschen aus Syrien und Afghanistan überzusetzen. Viele landeten auf Lesbos in dem Lager Moria - bis es abbrannte. Diese Familie kam danach nach Athen. Und dann? Die EU sucht seit langem vergeblich nach einer gemeinsamen Linie in der Flüchtlingspolitik.
Ein hartes Dasein
Schule gibt es für diese afghanischen Kinder in einem Flüchtlingslager in Pakistan nicht. Es existiert schon seit der sowjetischen Intervention in Afghanistan 1979. Die Lebensbedingungen sind schwierig. Es fehlt an Trinkwasser und angemessenen Unterkünften.
Nicht ohne Hilfsorganisationen
Viele venezolanischen Familien sehen in ihrem Land keine Zukunft mehr und gehen nach Kolumbien. Hier bekommen sie Hilfe vom Roten Kreuz. Die Organisation hat in Arauquita ein Übergangslager in einer Schule eingerichtet und bietet medizinische und humanitäre Unterstützung.
Endlich in Deutschland
Viele Flüchtlinge hofften in Deutschland für ihre Kinder auf eine bessere Zukunft. Im Lernfreunde-Haus in Karlsruhe werden Flüchtlingskinder auf die Schule vorbereitet. Doch in der Corona-Pandemie hat dieser wichtige Integrationsbaustein gefehlt.