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Politik

Weltbankpräsident unter Druck

24. September 2022

Jüngste Aussagen über den Klimawandel brachten David Malpass viel Kritik ein, Rücktrittsforderungen inklusive. Der Präsident der Weltbank bemüht sich um Schadensbegrenzung.

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USA, Washington | Frau mit Protestplakat vor der Weltbank
Protest gegen "Klimaleugner" Malpass vor dem Hauptquartier der Weltbank in WashingtonBild: Kevin Wolf/AP Images for Glasgow Actions Team/picture alliance

"Wir sind mit den Äußerungen von (Weltbank-)Präsident Malpass nicht einverstanden", betonte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, in Washington. Die US-Regierung erwarte von der Weltbank, dass sie eine Führungsrolle bei Klimazielen einnehme. Auf die Frage nach einer möglichen Abberufung von David Malpass ging Jean-Pierre nicht konkret ein, betonte aber, Entscheidungen dieser Art erforderten generell eine Mehrheit unter den Anteilseignern.

Der US-Ökonom Malpass war diese Woche bei einer Veranstaltung der Zeitung "New York Times" mehrfach mit dem Vorwurf konfrontiert worden, er sei ein Leugner der Klimakrise. Nachfragen, ob die Verbrennung fossiler Brennstoffe zur globalen Erwärmung führe, wich er aus. Stattdessen hatte der 66-Jährige gesagt: "Ich weiß es gar nicht. Ich bin kein Wissenschaftler."

"Schlecht gewählter Satz"

In einem Interview mit dem Nachrichtenportal "Politico" erklärte Malpass, er bedauere seine Wortwahl. "Das war ein schlecht gewählter Satz." Auf die Frage, ob er die Klimakrise leugne, hätte er mit "Nein" antworten sollen, so der Weltbank-Präsident. Zugleich machte er klar, er werde nicht zurücktreten.

Es sei klar, dass "der Ausstoß von Treibhausgasen aus menschengemachten Quellen stammt", darunter fossile Brennstoffe, hatte Malpass bereits zuvor dem Sender CNN gesagt. In einem internen Memo an seine Mitarbeiter, in das die Nachrichtenagentur Reuters Einblick erhielt, verwies er unter anderem auf die Rolle von Kohle bei der Entstehung "einer weiteren Welle der Klimakrise".

USA, Washington | Karine Jean-Pierre
Karine Jean-Pierre übte im Namen der US-Regierung Kritik an David MalpassBild: Bonnie Cash/UPI Photo/newscom/picture alliance

Malpass war 2019 in der Amtszeit des damaligen US-Präsidenten Donald Trump auf dessen Vorschlag hin ins Amt gekommen. Er wurde für fünf Jahre berufen. Trump hat in der Vergangenheit wiederholt an der Erkenntnis vieler Wissenschaftler gezweifelt, der Klimawandel sei menschengemacht. Sein Nachfolger Joe Biden hat den Kampf gegen den Klimawandel zu einem seiner wichtigsten Ziele erklärt.

Klimaschützer werfen der Weltbank allgemein vor, nicht genug gegen die globale Erwärmung zu unternehmen. Die Institution sträubt sich gegen Forderungen insbesondere aus Europa, die Finanzierung fossiler Brennstoffen ganz einzustellen.

wa/ack (dpa, rtr)