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Politik

Weltbank gibt Hilfen für Afghanistan frei

11. Dezember 2021

Fast 23 Millionen Menschen in Afghanistan droht eine extreme Hungersnot. Zwei Hilfsorganisationen bekommen nun Geld, um das Schlimmste zu verhindern.

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En Junge mit seinem kleinen Bruder außerhalb des Dorfes Kamar Kalagh in der Provinz Herat
Etwa drei Kilometer weit muss dieser Junge gehen, um an einer Wasserausgabestelle die Kanister zu befüllen Bild: Petros Giannakouris/AP/picture alliance

Insgesamt 280 Millionen US-Dollar (247 Millionen Euro) stellen die 31 Geldgeber des derzeit eingefrorenen Treuhandfonds Afghanistan Reconstruction Trust Fund (ARTF) zwei Hilfsorganisationen zur Verfügung. Die Weltbank als Verwalterin des ARTF teilte mit, das Geld gehe an das Welternährungsprogramm (WFP) und an das UN-Kinderhilfswerk UNICEF. Die Mittel ermöglichten es UNICEF, 12,5 Millionen Menschen in Afghanistan mit grundlegenden und wichtigen Gesundheitsleistungen zu versorgen und eine Million Menschen zu impfen, heißt es in einer Erklärung der Weltbank. Das WFP könne nun "2,7 Millionen Menschen mit Nahrungsmittelhilfe und fast 840.000 Mütter und Kinder mit Ernährungshilfe versorgen", erklärte die multinationale Entwicklungsbank weiter.

Eine afghanische Familie an einem notdürftig errichteten Zelt
Vertriebene in einem Flüchtlingslager in der Provinz Balch im Norden von Afghanistan Bild: picture alliance/AA

Die Weltbank wies zugleich darauf hin, dass die internationalen Organisationen vor Ort präsent seien, um im Einklang mit den eigenen Richtlinien verfahren und den Afghanen direkt helfen zu können. 180 Millionen Dollar aus dem Treuhandfonds werden für das WFP bereitgestellt, UNICEF erhält 100 Millionen Dollar.

Infografik Menschen durch Dürre in Afghanistan betroffen DE

Fast 23 Millionen Afghanen - das ist knapp die Hälfte der Bevölkerung - droht nach Angaben der Vereinten Nationen eine extreme Hungersnot, auch angesichts des Winters in dem verarmten Binnenland. Nach einer schweren Dürre und anhaltenden bewaffneten Konflikten ist das Land am Hindukusch in hohem Maß auf ausländische Hilfen angewiesen. Viele internationale Geldgeber haben ihre Finanzhilfen nach der Machtübernahme der radikal-islamistischen Taliban im August eingefroren, von denen Afghanistan in den vergangenen 20 Kriegsjahren abhängig geworden war. Sie knüpfen die Freigabe der Mittel an die Beachtung der Menschen- und Frauenrechte.

se/kle (rtr, afp)