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Wells-Fargo-Chef gefeuert

13. Oktober 2016

Die Affäre um Millionen gefälschter Konten bei der US-Großbank Wells Fargo kostet Vorstandschef John Stumpf den Job. Der 63-Jährige gehe mit sofortiger Wirkung in den Ruhestand, teilte die Bank mit.

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Wells Fargo & Company John Stumpf
Bild: picture alliance/dpa/M.Reynolds

Wells Fargo-Chef muss gehen

Neuer Vorstandsvorsitzender (CEO) werde der für das operative Geschäft Verantwortliche Tim Sloan, teilte das US-Geldhaus am Mittwoch mit. Stumpf erklärte: "Ich habe entschieden, dass es das beste für das Unternehmen ist, wenn ich Platz mache." Eine Abfindung erhalte er nicht, versicherte die Bank. Die Wells-Fargo-Aktie legte nachbörslich zwei Prozent zu. Am Freitag soll das Institut seinen Quartalsbericht vorlegen.

Bei der Bank waren von 2011 bis 2016 mehr als zwei Millionen Bankkonten im Namen von Kunden eröffnet worden, die davon gar nichts wussten. Die Bankangestellten taten dies offenbar, um Boni zu kassieren. Die Aufsichtsbehörden verhängten eine Geldstrafe von 185 Millionen Dollar (165 Millionen Euro) gegen die Bank, die im Zusammenhang mit der Affäre bereits 5300 Mitarbeiter gefeuert hat.

US-Justiz soll ermitteln

Finanzvorstand John Shrewsberry hatte vor kurzem erklärt, Wells Fargo selbst werde in dem Skandal hart durchgreifen. Die Sache scheint aber noch nicht ausgestanden. Experten rechnen mit weiteren Strafen, auch die US-Justiz soll wegen möglicher strafrechtlicher Vergehen ermitteln.

Stumpf musste sich bereits bei einer Anhörung vor dem US-Senat verantworten. Einige Abgeordnete forderten ihn damals zum Rücktritt auf. Das wies Stumpf zurück.

Die Bank strich jedoch bereits seine Aktienoptionen im Wert von umgerechnet fast 37 Millionen Euro und den Bonus für dieses Jahr. Während der internen Untersuchung der Affäre sollte er zudem kein Gehalt beziehen. Stumpf war seit 1982 bei Wells Fargo.

hb/ul (dpa,rtr,afp)