Weihnachtsglanz trotz Corona: Deutschlands Städte sind geschmückt

Das Holstentor ohne Lichterglanz? Nicht denkbar. So sorgt die winterliche Inszenierung der Lübecker Altstadt mit Tannenbäumen, Lichterketten und Girlanden für vorweihnachtliche Stimmung, auch wenn der traditionelle Weihnachtsmarkt abgesagt werden musste.

In vielen deutschen Großstädten werden in der Vorweihnachtszeit die Prachtstraßen stimmungsvoll beleuchtet, wie hier in Hamburg die Bäume am Jungfernstieg. Statt Weihnachtsmärkten werden einzelne Verkaufsstände in der Hansestadt verteilt aufgestellt.

Weihnachtsstimmung trotz Corona-Beschränkungen heißt es auch in der niedersächsischen Hansestadt Lüneburg. Die Märkte sind auch hier abgesagt. Stattdessen soll die festliche Beleuchtung in Lüneburgs Gassen und vor dem Rathaus (Bild) den vorweihnachtlichen Spaziergänger in Stimmung bringen.

Die Hauptstadt hat nicht nur viele Bezirke und Stadtteile, sondern - normalerweise - noch mehr Weihnachtsmärkte. Die großen Märkte wie vor dem Schloss Charlottenburg oder auf dem Gendarmenmarkt sind schon lange abgesagt, kleinere werden vielleicht noch vereinzelte Verkaufsstände aufstellen. Was bleibt, sind die erleuchteten Boulevards Unter den Linden, Tauentzienstraße (Foto) oder Friedrichstraße.

Manchmal genügt auch ein beleuchteter Tannenbaum, um die Vorweihnachtszeit zu begleiten. Wenn das mittelalterliche Zentrum so reizvoll rekonstruiert wurde, wie rund um den Prinzipalmarkt im westfälischen Münster, dann kann die Stadt sowieso nur gewinnen, vielleicht nicht an Umsatzsteuer, aber an Atmosphäre.

Auch Bochum leuchtet. Und die Elchfamilie auf dem zentralen Dr.-Ruer-Platz hat Zuwachs bekommen, ist zu einem kleinen Rudel geworden. Einige Einzelhändler des abgesagten Weihnachtsmarktes konnten übrigens in leerstehende Ladenlokale umziehen, um ihre Waren anzubieten.

Die Vorweihnachtszeit 2020 ist anders, das merkt man vor allem an der Leere auf den großen Plätzen in den Innenstädten. Dabei können sie auch an Ausstrahlung gewinnen, wie etwa der weihnachtlich geleuchtete Augustusplatz in Leipzig. Ach ja, und die schon vorproduzierten Glühwein-Tassen für den Weihnachtsmarkt kann man auch online erwerben, sagt die Stadt.

Auch der Erfurter Weihnachtsmarkt, es wäre der 170. gewesen, ist 2020 abgesagt worden. Dafür kommen der Weihnachtsbaum und die Weihnachtspyramide auf dem Domplatz vor Mariendom und Severikirche um so besser zur Geltung.

Vor dem Rathaus auf dem zentralen Römerberg in Frankfurt erinnert eine einsame Tanne daran, dass auch in der Bankenmetropole der Weihnachtsmarkt abgesagt werden musste. Der Weihnachtsbaum ist in diesem Jahr eine 21 Meter hohe Fichte aus dem Gröbminger Land in Österreich. Der musste in seiner Heimat übrigens einer Bachsanierung weichen.

Auch in Rheinland-Pfalz sollen Lichterketten und Tannenbäume trotz Corona für Weihnachtsstimmung sorgen. In der Landeshauptstadt Mainz machen Lichterketten auf dem Marktplatz vor dem 1000-jährigen Martinsdom die ungewöhnliche Leere etwas erträglicher.

Der Nürnberger Christkindlesmarkt ist der wohl berühmteste Weihnachtsmarkt in Deutschland. Von der Empore der Frauenkirche (Foto) sollte auch 2020 das Nürnberger Christkind den Markt eröffnen. In einer Videobotschaft sagte die alle zwei Jahre gewählte Christkindl-Darstellerin nach der Absage: "Wir lassen uns diese Freude nicht nehmen. Es gibt so vieles, was uns Freude, Glück und Wärme gibt."

Die weihnachtliche Beleuchtung auf dem Schlossplatz zeigt meterhohe Lichtskulpturen wie das Stuttgarter Rössle aus dem Stadtwappen. Anstelle des abgesagten Weihnachtsmarktes sind 33 Stände und Buden in der Innenstadt verteilt aufgestellt.