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Wechsel von De Bruyne zieht sich weiter hin

27. August 2015

Der Endlos-Poker um Kevin De Bruyne geht vorerst weiter. Wolfsburgs Sportdirektor Klaus Allofs dementiert Medienberichte über eine Einigung mit Manchester City. Der Rekordtransfer ist dennoch nur eine Frage der Zeit.

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Kevin De Bruyne Fußballer des Jahres
Bild: picture-alliance/augenklick/firo Sportphoto/F. Simons

Der Wechsel von Kevin De Bruyne vom VfL Wolfsburg zu Manchester City zieht sich weiter hin. VfL-Sportdirektor Klaus Allofs dementierte am Donnerstag Medienberichte über eine Einigung. "Stand heute ist er Spieler des VfL Wolfsburg", sagte er. Nach Aussage des VfL-Managers und Trainer Dieter Hecking sollte der 24 Jahre alte Offensivspieler am Nachmittag beim Abschlusstraining für das Punktspiel gegen den FC Schalke 04 am Freitag dabei sein.

"Interesse des VfL muss ausreichend berücksichtigt werden"

Allofs bestätigte allerdings Verhandlungen mit dem Club aus der Premier League. Er machte klar, dass der VfL dem Wunsch des Spielers entsprechen würde, ihn ziehen zu lassen. "Das Interesse des VfL Wolfsburg muss ausreichend berücksichtigt werden", sagte Allofs über die Gespräche mit den Engländern. Zuletzt war berichtet worden, dass der Rekordtransfer des belgischen Fußball-Nationalspielers nahezu perfekt sei. Spekuliert wird über eine Ablösesumme von etwa 75 Millionen Euro. Das wäre eine Höchstmarke in der Bundesliga-Geschichte.

Das viele Geld dürfte den sportlichen Verlust aber kaum kompensieren. Ohne den Fußballer des Jahres scheint Wolfsburgs Angriff auf Rekordmeister Bayern München nahezu aussichtslos. Noch vor wenigen Wochen war VfL-Manager Klaus Allofs zu 99,9 Prozent" sicher gewesen, dass sein wichtigster Spieler bleibt - doch dann machte Manchester Ernst. De Bruyne steigt mit dem spektakulären Wechsel zum mit Abstand teuersten Spieler der Bundesligageschichte auf. Der bisherige Toptransfer war der Brasilianer Roberto Firmino, für den der englische Erstligist FC Liverpool 41 Millionen Euro an 1899 Hoffenheim überwiesen hat. Selbst eine vom VfL angebotene Gehaltserhöhung von fünf auf angeblich 11,5 Millionen Euro konnte De Bruyne nicht mehr zum Bleiben bewegen. In Manchester kommt er dem Vernehmen nach auf ein Jahresgehalt von 15 Millionen Euro. Durch Prämienzahlungen könnte es sogar auf bis zu 20 Millionen Euro steigen. Die Wolfsburger Klub-Verantwortlichen dürften am Ende auch deshalb grünes Licht für den Wechsel gegeben haben, weil die Hängepartie den Spieler und das gesamte Team negativ beeinflusst hatte.

Fußball Klaus Allofs Manager Wolfsburg. Foto: DPA
Darf er sich über viel Geld freuen? Wolfsburgs Manager Klaus AllofsBild: picture-alliance/dpa/O. Spata

Vom familiären Umfeld ins Haifischbecken

"Es ist schon richtig, dass uns das beeinflusst", hatte Allofs nach dem enttäuschenden 1:1 am Wochenende beim 1. FC Köln zugegeben. De Bruyne lieferte einen seiner schlechtesten Auftritte überhaupt im VfL-Trikot ab. Der Wirbel um seine Person schien den eher schüchternen Rotschopf auch abseits des Rasens zu überfordern. Mit einem "Treue-Bekenntnis", das er einem Moderator bei einer Preisverleihung nachgesprochen hatte, sorgte De Bruyne selbst für Verwirrung. "Ich, Kevin De Bruyne, werde diese Saison auf jeden Fall für den VfL Wolfsburg spielen", sagte der 24-Jährige. Vielleicht hatte er zu diesem Zeitpunkt aber schon mit dem Kapitel Wolfsburg abgeschlossen. De Bruyne wird das fast schon familiäre Umfeld in Wolfsburg nun wohl gegen das Haifischbecken in Manchester eintauschen, wo sich etliche Stars um elf Plätze für die Startelf tummeln. Bei seinem ersten England-Abenteuer war der Rotschopf auch an diesem harten Konkurrenzkampf gescheitert. Beim FC Chelsea konnte er sich unter Teammanager José Mourinho nicht durchsetzen und flüchtete in die Bundesliga. Bei seinem zweiten Versuch in der Premier League dürfte De Bruyne aber weniger Anpassungsprobleme haben, denn in Wolfsburg ist er seit seiner Ankunft im Januar 2014 zum absoluten Führungsspieler gereift. Laufstark, schnell und treffsicher präsentierte sich der 24-Jährige in der zurückliegenden Spielzeit. Mit 22 Vorlagen sorgte der Ligatopscorer für einen Bundesliga-Rekord.

jhr/sn (dpa,sid)