Wandern in Luthers Fußspuren
12. Mai 2017Wanderer und Radfahrer werden die rund 400 Kilometer von Worms zur Wartburg geleitet, ein weißes Schild mit einem grünen "L" und dem Zusatz "Lutherweg 1521" führt sie zum Ziel. Am Sonntag findet im mittelhessischen Romrod die offizielle Eröffnung statt.
Der "Lutherweg 1521" erweitert das Netz an Lutherwegen, das seit Eröffnung der Lutherdekade 2008 Etappe für Etappe die Wirkstätten des Reformators in Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Oberfranken verbunden hat, auf insgesamt rund 3000 Kilometer Länge. "Mit dem Lutherweg 1521 ist die Entwicklung abgeschlossen", sagt der Vizepräsident der Deutschen Lutherweg-Gesellschaft, Christian Otto. In Zukunft sei vielleicht noch eine Verlängerung von Coburg über Nürnberg nach Augsburg denkbar, um an wichtige Orte der Reformation zu erinnern, an denen Luther selbst nicht war.
Eine Ironie der Geschichte sei, dass ein Pilgerweg "Lutherweg" genannt werde, sagt der Mainzer Theologieprofessor Kristian Fechtner. Luther habe das Pilger- und Wallfahrtswesen abgelehnt, weil er die damalige Bußübung als "Werkgerechtigkeit" bezeichnete. Sündenvergebung könne man sich nicht erlaufen, sondern nur im Glauben als Gottes Geschenk annehmen. Daher sei das Gehen auf dem Lutherweg auch keine Wallfahrt, sondern habe den Sinn, "den äußeren Weg als inneren Weg Luthers nachzugehen".
is/at (epd)