Waldbrände in Europa und USA wüten weiter
Die große Hitzewelle ist vielerorts erstmal vorüber, Waldbrände reißen aber nach wie vor in vielen Ländern eine Schneise der Zerstörung in die Landschaft.
Horror auf der Urlaubsinsel
Brände in Europa - besonders betroffen ist Spanien mit den zum Land gehörenden Kanarischen Inseln, die vor der Küste Marokkos liegen. Am Sonntag, 24.07, breitete sich ein Feuer auf Teneriffa aus. Auf der bei Touristen beliebten Insel hätten die Flammen bereits mehr als 2150 Hektar zerstört, so Regionalpräsident Ángel Víctor Torres.
Brennendes Teneriffa
2022 ist für Spanien bereits das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. Wie hier in Las Llanadas versuchen die Menschen, Nutztiere und Besitz in Sicherheit zu bringen. Fast 600 Menschen mussten ihre Häuser und Wohnungen auf Teneriffa am Wochenende verlassen.
Lesbos: Winde verschärfen die Feuersbrunst
Im Osten der Ägäis, nahe der türkischen Küste, liegt die griechische Insel Lesbos. Auch hier das gleiche Bild: Hitze und Brände. Im Süden der Insel machten starke Winde die Löscharbeiten am Wochenende schwer und entfachten gerade gelöschte Feuer immer wieder neu.
Ganze Siedlungen evakuiert
Die Siedlung Vatera, ebenfalls im Süden gelegen, ist jetzt unter Evakuierungsbefehl. Weltweit bekannt geworden ist Lesbos in den vergangenen Jahren auch wegen der großen Flüchtlingscamps auf der Insel. Diese sind Stand jetzt aber nicht von den Feuern betroffen.
USA: Bedrohter Nationalpark
Auch die USA haben zuletzt unter großer Hitze gelitten, und auch hier kam es als Folge zu Waldbränden, wie hier in Mariposa, Kalifornien, nahe des beliebten Nationalparks Yosemite. Knapp 2100 Einsatzkräfte kämpfen mit 225 Löschfahrzeugen und 17 Helikoptern gegen die Flammen an.
Gnadenloses "Oak Fire"
Das so genannte "Oak Fire" in Kalifornien greift weiter um sich. Es brennt vor allem östlich von San Francisco. Die Brandaktivität sei weiterhin "extrem", hieß es von Behörden. Mehr als 6000 Menschen mussten nach Angaben eines Feuerwehrsprechers vor den Flammen flüchten.
Notstand in Kalifornien
Mehr als 500 Feuerwehrleute waren unterwegs, wie hier zu Fuß, aber auch mit Löschhubschraubern. Die "Los Angeles Times" berichtete, es könne noch eine Woche dauern, bis der Brand eingedämmt sei. Der Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom, rief am 23.07. den "Notstand" im Mariposa County aus.
Eine Rauchwolke walzt sich durch Kalifornien
Das Ausmaß und die Kraft der Naturkatastrophe wird im Luftbild besonders gut sichtbar, hier fotografiert vom Yosemite-Tal aus. Augenzeugen veröffentlichten in Onlinenetzwerken Fotos eines riesigen Wirbels aus dichtem Rauch, der wie ein Tornado über dem Wald aufstieg. Dieses gefährliche Phänomen, ein Pyrocumulus oder eine Feuerwolke, kann den Brand weiter anheizen.
Totes Gehölz
Zurück in Europa, in Pyla sur Mer nahe der Girondemündung in Südwestfrankreich, zeigt sich, was die Feuer hinterlassen: eine Mondlandschaft. In der Region nahe Bordeaux hatte es die Feuerwehr mit zwei Brandherden zu tun. Einer konnte nach elf Tagen am Wochenende gelöscht werden, ein anderer Herd brennt weiter.
Kein "Weiter so" bei der Wiederaufforstung
Auch dies ein Bild aus Pyla, Südwest-Frankreich. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron will die bei den Waldbränden an der Atlantikküste verbrannten Flächen schnell wieder aufforsten. Es solle aber mehr Brandprävention und bessere Schutzregeln geben, so der Präsident. Macron will die Arbeit der Sicherheitskräfte besser für den Klimawandel rüsten. Es brauche neue Mittel.