Waldbrände in Deutschland
Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Taunus, Bayern: Nach wochenlanger Trockenheit brennt in vielen deutschen Regionen der Wald. Entspannung ist nicht in Sicht.
Schutz vor den Flammen
Feuerwehrfahrzeuge fahren durch die evakuierte Ortschaft Volzrade bei Lübtheen im Landkreis Ludwigslust-Parchim. Nach einer ruhigen Nacht in den Waldbrandgebieten Mecklenburg-Vorpommerns gibt es gute Nachrichten für die Einwohnerinnen und Einwohner: die Lage hat sich so weit entspannt, dass sie am Mittwochnachmittag in ihre Häuser zurückkehren konnten.
Flammen-Inferno
Rauch und Flammen steigen in den Himmel: Auf zwei ehemaligen Truppenübungsplätzen im südwestlichen Mecklenburg waren am Montag (12.6.) Brände ausgebrochen. Bei Lübtheen brannten am Dienstag bereits rund 100 Hektar Wald, im zweiten Brandgebiet bei Hagenow in der Viezer Heide hatte sich der Brand durch böigen Wind auf etwa 45 Hektar Waldfläche ausgedehnt.
Gefahr im Boden
Besonders prekär: Auf den ehemaligen Militärflächen lagert Munition im Boden, weshalb sie nicht betreten werden dürfen. Deshalb musste ein Panzer der Bundeswehr eine breite Schneise um das Feuer freischieben, um das Brandgebiet einzudämmen. Auch Hubschrauber mit Löschwasser bekämpften die Flammen. Mit Erfolg: Die Feuer brennen zwar noch, haben sich jedoch nicht weiter ausgebreitet.
Wasser marsch
Neben Mecklenburg-Vorpommern sind weitere Bundesländer von Waldbränden betroffen. Schon seit Ende Mai brennt es auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz im brandenburgischen Jüterbog - hier nimmt ein Hubschrauber gerade Wasser zur Brandlöschung auf. Das Feuer südlich von Berlin hatte sich am vergangenen Wochenende zunächst beruhigt, war aber am Montag erneut aufgeflammt.
Waldfriedhof
Auch hier erschwert im Boden lagernde Munition die Brandbekämpfung. Um den Waldbrand final zu löschen, hofft man auf Regen - oder darauf, dass sich die Flammen selbst totlaufen, wie es die Leiterin des Jüterboger Ordnungsamts, Christiane Lindner-Klopsch, ausdrückte. "Die Lage ist noch nicht unter Kontrolle." Rund 733 Hektar Wald sind von dem Brand betroffen.
Brennender König
Am Montag brach bei Frankfurt am Main ein Waldbrand auf dem Berg Altkönig aus - nach Angaben des Hochtaunuskreises habe man ihn "kontrolliert abbrennen" lassen. Vier Hektar Wald standen in Flammen, mehr als 200 Feuerwehrleute waren im Einsatz, inzwischen gilt der Brand als gelöscht. Der Altkönig ist der zweithöchste Berg im Taunus.
Verbrannte Erde
Einige Glutnester glimmen noch: An der Grenze zwischen Bayern und Thüringen fingen am Dienstag etwa zwei Hektar eines Waldgebiets Feuer. Innerhalb weniger Stunden habe die Feuerwehr die Brände unter Kontrolle bekommen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken am späten Nachmittag.
Keine Entspannung in Sicht
Temperaturen über 30 Grad, viel Sonne, Trockenheit: Nach dem feuchten Frühling hat es in vielen Regionen Deutschlands seit Wochen nicht mehr geregnet. Infolgedessen bleibt die Waldbrandgefahr laut Deutschem Wetterdienst (DWD) weiterhin hoch, besonders im Nordosten, wo an vielen Orten die höchste Warnstufe fünf gilt. Die obersten Schichten des Bodens seien vielerorts staubtrocken, warnt der DWD.