Waldbrand verwüstet Brandenburg
Die dunklen Rauchwolken sind in mehr als 30 Kilometer Entfernung zu sehen. Auch nach einer Woche ist das Feuer auf dem Truppenübungsplatz bei Jüterbog in der Nähe von Berlin noch nicht gelöscht. Die Zerstörung ist enorm.
Schmaler Wasserstrahl, mächtige Rauchwolken
Seit 31. Mai brennt es im Wald auf dem Truppenübungsplatz bei Jüterbog. Zu Beginn der Woche fachten Winde das bereits abklingende Feuer erneut an. 25 Löschfahrzeuge und 90 Einsatzkräfte der Feuerwehr bekämpfen seitdem die Flammen Tag und Nacht. Am Donnerstag sollen wieder Löschflugzeuge eingesetzt werden, um das Feuer unter Kontrolle zu bekommen.
Waldfriedhof
Die grünen Baumkronen sind nur noch im Hintergrund zu erahnen. Flammen haben den Wald in eine graue Mondlandschaft verwandelt, in der Äste und Stämme unter Tonnen von Asche begraben sind. Nach Angaben der Stadtverwaltung von Jüterbog sind mittlerweile 656 Hektar Wald von den Flammen vernichtet worden.
Schwierige Löscharbeiten
Rund 90.000 Liter Wasser wurden am Mittwoch (7.6) per Hubschrauber über dem Brand abgeworfen. Doch die Löscharbeiten gestalten sich schwierig, weil das Gelände mit Munition belastet ist. Die Feuerwehr darf die Waldfläche nicht betreten, sondern muss auf den markierten Wegen bleiben.
"Nicht außer Kontrolle"
Mit Hilfe von Waldbrandschneisen soll ein Überspringen der Flammen auf andere Bereiche vermieden werden. Seit Montag werden außerdem gezielt Kiefern entnommen, die als leichter entflammbar gelten, um so Schmalstellen innerhalb der Schutzriegel zu verbreitern. Nach Angaben der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, Eigentümerin der Fläche, sei "die Lage nicht außer Kontrolle".
Monitoring aus der Luft
Die Aufnahme einer Messdrohne zeigt Brandherde und Rauchwolken von oben. Mit den Bildern lassen sich Erkenntnisse über die Ausdehnung des Brandes gewinnen. Sie helfen auch bei der Brandbekämpfung aus der Luft, die vor allem dazu dient, die Ausbreitung des Feuers bis zu den Außenkanten zu verhindern.
Hauptsache eingrenzen
Die Brandbekämpfung aus der Luft dient vor allem dazu, die Intensität des Feuers zu schwächen. "Innerhalb der Kernzone bleibt das Feuer weitgehend sich selbst überlassen", erläutert der Geschäftsführer der Stiftung, Andreas Meißen, die Löschstrategie. Die Feuerwehr hält zudem mit Beregnungsanlagen Wege nass, damit das Feuer nicht auf ein weiteres Areal überspringt.
Der Schatten der Rauchschwaden
Riesige Rauchwolken aus dem Brandgebiet decken die Sonne ab und erzeugen ihren eigenen Schatten. Die starke Rauchentwicklung war in mehr als 30 Kilometer Entfernung bis hin zur Berliner Stadtgrenze zu erkennen. Viele Anwohner aus Potsdam und Umgebung hätten den Brandgeruch bemerkt und deshalb den Notruf alarmiert, so die Leitstelle der Feuerwehr Brandenburg am Donnerstag.
Achtung, Lebensgefahr!
In weiten Teilen Brandenburgs herrscht derzeit bei steigenden Temperaturen und Trockenheit eine hohe Waldbrandgefahr. Die Löscharbeiten in Jüterbog werden sich nach Angaben der Stadtverwaltung noch mehrere Tage hinziehen. Am Sonntag und Montag gab es außerdem auf dem seit dem 5. Juni gesperrten Gebiet des Truppenübungsplatzes mehrere Detonationen von Munition.