Wahre Geschichten, dramatisch verfilmt
Wenn Kinder wie in Thailand in einer Höhle eingeschlossen sind oder wenn ein Flugzeug entführt wird, nimmt die ganze Welt Anteil. Unsere Bildergalerie zeigt Geschichten aus dem wahren Leben, die verfilmt wurden.
Das Höhlendrama von Thailand - demnächst im Kino?
Die Rettungsaktionen liefen noch, da stand schon eine US-Filmfirma bereit: "Ich sehe hier einen großen Hollywoodfilm mit A-Stars", so Michael Scott von Pure Flix. Überlebende des Minenunglücks 2010 in Chile, deren Geschichte ins Kino kam, raten den Kindern davon ab: "Sie werden keine Mittel haben, mit dem Scheinwerferlicht und den Medien umzugehen. Wir konnten das nicht, und wir waren Erwachsene."
"San Francisco" (1936) - eine zerstörte Stadt
Dramatische Ereignisse und Katastrophen haben Hollywood schon immer bewegt. "San Francisco" mit Clark Gable, Jeanette MacDonald und Spencer Tracy setzte 1936 Maßstäbe für nachfolgende Generationen. Der Film zeigt - für damalige Verhältnisse äußerst realistisch - das großen Erdbeben von San Francisco 1906 und den Feuersturm, der durch geborstene Gasleitungen ausgelöst wurde.
Die Hindenburg (1975)
Das legendäre Luftschiff bot seinen Passagieren auf zwei Decks Luxus pur. Die Hindenburg war schon mehrfach über den Atlantik geflogen, war in den USA und in Brasilien. Doch am 6. Mai 1937 entzündete sich der Wasserstofftank, 35 Menschen kamen ums Leben, 65 weitere überlebten mit teils schweren Verbrennungen. Das Historiendrama von Regisseur Robert Wise kam 1975 ins Kino.
"Apollo 13" (1995) - Notruf aus dem All
"Houston, wir haben ein Problem": Dieser legendäre Filmsatz erinnert bis heute daran, dass 1970 bei einer Fahrt zum Mond ein Sauerstofftank an Bord der Apollo 13 explodierte. Verfilmt wurde die Beinahe-Katastrophe 1995 mit Tom Hanks, Bill Paxton und Kevin Bacon in den Hauptrollen. Die echten Astronauten der "Apollo 13"-Mission waren bei den Dreharbeiten als Berater tätig.
"Titanic" (1997) - der Untergang
Als die Titanic 1912 vom Stapel lief, war sie das größte Schiff der Welt und galt als unsinkbar. Die Plätze für die Jungfernfahrt waren heißbegehrt - und kamen einem Todesurteil gleich. Denn als das Schiff mit einem Eisberg kollidierte, starben 1541 der 2200 Menschen an Bord, weil es nicht genug Rettungsboote gab. Die Katastrophe wurde gleich mehrfach verfilmt, zuletzt 1997 von James Cameron.
"Das Wunder von Lengede" (2003) - Drama im Dunkeln
Dieses Grubenunglück ereignete sich im Jahr 1963. Elf Kumpel wurden damals 14 Tage in völliger Dunkelheit eingeschlossen, immer wieder stürzten Felsbrocken von der Decke. Ihre Rettung wurde erst 2003 als Zweiteiler für das deutsche Fernsehen verfilmt, über 11 Millionen Menschen verfolgten das Drama auf dem Bildschirm.
"World Trade Center" (2006) - Anschlag auf eine Gesellschaftsordnung
Nichts hat das Selbstverständnis der USA in den letzten Jahrzehnten so erschüttert wie die Anschläge am 11. September 2001, als Terroristen zwei entführte Passagierflugzeuge in die Türme des World Trade Centers steuerten. Oliver Stones Film von 2006 zeigt das Geschehen aus der Sicht von Feuerwehrleuten (Foto: Nicolas Cage), die in den Trümmern nach Verletzten suchen und selbst verschüttet werden.
"3096 Tage" (2013) - Die Geschichte der Natascha Kampusch
Die Österreicherin wurde 1998 als Zehnjährige auf dem Weg zur Schule verschleppt und verbrachte acht Jahre in der Gewalt ihres Entführers. Erst mit 18 gelang ihr die Flucht. Ihre Geschichte wurde zum Medienereignis. Sie selbst sagte einmal: "In ihrer Sensationsgier lagen die Boulevardjournalisten weit daneben." 2010 brachte sie ein Buch über ihre Gefangenschaft heraus, 2013 kam der Film dazu.
"69 Tage Hoffnung" (2015) - das Grubenunglück von San José
33 chilenische Bergleute wurden 2010 in einer Mine verschüttet. 69 Tage lang kämpften sie ums Überleben, bis sie mit Rettungskapseln ans Tageslicht befördert wurden. Verfilmt wurde das Grubendrama 2015 mit Antonio Banderas in der Hauptrolle. Viele der Arbeiter litten unter dem Medienhype: "Erst spricht jeder über dich, du bist im Fernsehen und auf den Titelseiten der Zeitungen. Und dann...nichts."
"Sully" (2016) - Notlandung in New York
Der Film basiert auf dem "Wunder vom Hudson". 2009 fielen kurz nach dem Start vom New Yorker Flughafen LaGuardia beide Triebwerke eines Airbus durch Vogelschlag aus. Pilot Chesley "Sully" Sullenberger wasserte waghalsig auf dem Hudson River. Alle 155 Insassen überlebten. Verfilmt wurde die Geschichte 2016 von Clint Eastwood mit Tom Hanks (Foto) in der Hauptrolle.
"Watu Wote" (2017) - Solidarität ohne Religionsgrenzen
Der Film der deutschen Regisseurin Katja Benrath erzählt die wahre Geschichte eines islamistischen Anschlags auf einen Reisebus in Kenia. Der Anführer der Terroristen zwingt alle zum Aussteigen: "Muslime und Christen getrennt", schreit er. Doch auch nachdem einige Insassen erschossen werden, hält die Schicksalsgemeinschaft zusammen. 2017 gab es für "Watu Wote" den Studenten-Oscar.
"7 Tage in Entebbe" (2018) - ein Geiseldrama
1976 entführten linke Terroristen ein Flugzeug mit 250 Passagieren. Sie verlangten die Freilassung von in Israel inhaftierten Palästinensern und wollten Mitglieder der Rote Armee Fraktion (RAF) aus der Haft freipressen. Regisseur José Padilha hat für den Dreh das Gespräch mit ehemaligen Geiseln gesucht. Für viele ist das Drama immer noch so präsent, als sei es erst gestern passiert.