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Wahlen in Zentralafrikanischer Republik

30. Dezember 2015

Ob diese Wahlen die Lage in der kirsengeschüttelten Zentralafrikanischen Republik unmittelbar wenden können, ist fraglich. Aber sie wecken in dem Land viele Hoffnungen auf einen wirklichen Neuanfang.

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Zentralafrikanische Republik: Wahlkampf - Anhänger von Patrice-Edouard Ngaïssona
Wahlkampf auf den StraßenBild: Getty Images/AFP/M. Longari

Nach fast drei Jahren Bürgerkrieg und Massenvertreibung sind die Menschen in der Zentralafrikanischen Republik zur Wahl eines neuen Präsidenten aufgerufen. Die rund zwei Millionen Wahlberechtigten stimmen an diesem Mittwoch zugleich über ein neues Parlament ab. Rund 11.000 UN-Blauhelmsoldaten im Land befinden sich zur Absicherung der Wahlen in hoher Alarmbereitschaft. Wegen der schwelenden Krise war die Abstimmung mehrfach verschoben worden.

Belastbare Wahlergebnisse werden erst in etwa zwei Wochen erwartet. Zur Präsidentenwahl sind 30 Kandidaten zugelassen, aber nur wenigen Favoriten werden ernsthafte Chancen eingeräumt. Die Kandidaten mit den meisten Stimmen müssen sich am 31. Januar in einer Stichwahl durchsetzen.

Amtierende Präsidentin kandidiert nicht

Gute Chancen rechnet sich der frühere Premierminister Martin Ziguélé aus. Der frühere Minister Karim Meckasousa hingegen ist der Favorit der muslimischen Minderheit. Die amtierende Übergangspräsidentin Cathérine Samba-Panza kandidiert nicht. Bei der Stimmabgabe sagte sie: "Trotz einiger Schwierigkeiten, die mit diesem Wahlprozess einhergingen, denke ich, dass diese Wahlen gut verlaufen werden."

Mitte Dezember hatten die Zentralafrikaner in einem Referendum mit überwältigender Mehrheit eine neue Verfassung gebilligt, die bewaffnete Gruppen von der politischen Willensbildung ausschließt. Der Staat wird von einem schweren Konflikt erschüttert, nachdem muslimische Rebellen im Frühjahr 2013 den christlichen Präsidenten François Bozizé gestürzt hatten. Nach dem Putsch bekämpften sich Muslime und christliche Milizen. Beiden Konfliktparteien werden schwere Gewalttaten angelastet. Tausende wurden getötet. Jeder Fünfte der knapp fünf Millionen Einwohner ist auf der Flucht. Zentralafrika ist einem Index der Vereinten Nationen zufolge das drittärmste Land der Welt.

Versöhnungsforum in Brazzaville
Der ehemalige Regierungschef Martin Ziguéle (zweiter von rechts).Bild: Pacome Pabandji/AFP/Getty Images

ml/qu (rtr,dpa,epd)