Waffenruhe in Ostukraine offenbar instabil
24. Dezember 2016Vertreter Russlands, der Ukraine und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatten sich am Mittwoch in Minsk darauf geeinigt, die Kampfhandlungen in der Ostukraine von Samstag an vollständig einzustellen. Um Mitternacht Kiewer Zeit war die Waffenruhe in Kraft getreten. Die deutsche Vizeregierungssprecherin Ulrike Demmer bezeichnete die Feuerpause angesichts der jüngst eskalierten Kämpfe im Gebiet um Debalzewe als "wichtiges Signal". Die Konfliktparteien müssten nun auch bei der Entflechtung von Truppen Fortschritte machen.
Keine unabhängigen Angaben zum Bruch der Waffenruhe
Zunächst hatten beide Seiten mitgeteilt, dass es keine Gefechte mehr gebe. Später berichtete ein ukrainischer Militärsprecher von vier Angriffen seitens der Separatisten. Die Führung der von Moskau unterstützten Aufständischen in Donezk erklärte unterdessen, ukrainische Truppen hätten 140 Mal das Feuer eröffnet. Unabhängige Berichte von der Frontlinie durch den Osten der Ex-Sowjetrepublik gibt es nicht.
Bis Freitag lieferten sich beide Seiten heftige Gefechte mit schweren Waffen nahe der Stadt Debalzewe. OSZE-Beobachter verzeichneten tausende Schüsse und Explosionen entlang der Front. Im Osten der Ukraine kämpfen die Regierungstruppen seit Frühjahr 2014 gegen prorussische Separatisten. Im vergangenen Jahr hielt eine zu Weihnachten ausgerufene Waffenruhe mehrere Wochen, bevor die Kämpfe dann wieder eskalierten.
hk/sti (afp, dpa)