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Waffenruhe für Südsudan?

11. Juli 2016

Nach neuen schweren Kämpfen im Südsudan gibt es Anzeichen für eine Entspannung. Präsident Salva Kiir wies seine Truppen an, das Feuer einzustellen. Auch sein Rivale Riek Machar ordnete eine Feuerpause seiner Soldaten an.

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Südsudan, Soldaten der Opposition auf der Ladefläche eines Trucks (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/P. Dhil

Staatschef Salva Kiir sei weiter bereit, mit seinem Rivalen, Vizepräsident und Ex-Rebellenführer Riek Machar, zusammenzuarbeiten, teilte Regierungssprecher Ateny Wek Ateny in der Hauptstadt Juba mit. Machar sagte im Rundfunksender Eye Radio, auch er habe seine Kämpfer angewiesen, das Feuer einzustellen. Er wolle mit der Entscheidung des Präsidenten gleichziehen.

Ban fordert Waffenembargo

Vorausgegangen war eine neue Gewaltwelle in Juba, wo sich Soldaten der regulären Streitkräfte und ehemalige Rebellen seit fünf Tagen schwere Gefechte liefern. Kiir kündigte an, dass Rebellen, die aufgäben, geschützt würden. Der UN-Sicherheitsrat hatte die beiden Politiker nach einer Dringlichkeitssitzung am Sonntag aufgerufen, die Kämpfe zu beenden. An diesem Montag rief Generalsekretär Ban Ki Moon den Sicherheitsrat auf, umgehend ein Waffenembargo zu verhängen. Angesichts der neuen Gewalt müsse zudem die UN-Friedensmission verstärkt werden, forderte Ban in New York.

Ethnische Rivalitäten

Warum diese ausbrachen und welche Ziele dabei verfolgt wurden, ist unklar. Allerdings wuchsen Sorgen, es könne wieder zu einem ethnisch motivierten Bürgerkrieg kommen. Kiir gehört den Dinka an, Machar zählt zur Volksgruppe der Nuer. Unklar war auch, welchen Einfluss Präsident und Vizepräsident auf ihre jeweiligen Truppen haben. Insgesamt starben bei den am Freitag ausgebrochenen Kämpfen über 270 Menschen, darunter mehr als 30 Zivilisten.

Südsudan Frauen und Kinder sitzen auf dem Boden; im Hintergrund ein Fahrzeug der UN (Foto: dpa)
Laut UN sind 2,5 Millionen Menschen im Südsudan auf der FluchtBild: picture alliance/AP Photo/B. Mategwa

In dem ostafrikanischen Land war es Ende 2013, nur zweieinhalb Jahre nach Erlangung der Unabhängigkeit, schon einmal zu einem Bürgerkrieg gekommen. Seither haben Zehntausende Menschen ihr Leben verloren, rund 2,5 Millionen befinden sich nach UN-Angaben auf der Flucht. Fast die Hälfte der elf Millionen Einwohner ist auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen.

Auf Grundlage eines Friedensabkommens vom August vergangenen Jahres stehen die einstigen Rivalen seit dem Frühjahr wieder gemeinsam an der Spitze des jungen Staates.

uh/rb (dpa, afp, rtr)