Wacken 2023: Der Schlamm trocknet - jetzt wird gefeiert
Das größte Heavy-Metal-Festival der Welt startete mit großen Schwierigkeiten, viele durften nicht anreisen. Jetzt endlich feiern die Fans, die es auf den Holy Ground geschafft haben.
Wacken 2023: Nicht alle Fans kamen hin
Das gab es noch nie in der 32-jährigen W:O:A-Geschichte: Aufgrund von Dauerregen war das Gelände schon vor dem Start derart verschlammt, dass Tausende von Fans wieder nach Hause geschickt wurden. Die teuren Ticketpreise (299 Euro) werden erstattet. Von den 85.000 erwarteten Besuchern können laut Festivalleitung schließlich etwa 60.000 zusammen auf dem "Holy Ground" feiern.
Auf die Plätze, fertig, los!
Die traditionelle Erstürmung des sogenannten Infields vor den beiden Hauptbühnen verzögerte sich wegen der erschwerten Umstände um ein paar Stunden. Kaum öffneten sich die Gatter, rannten die Fans so nah wie möglich an die Doppelbühne "Faster & Harder" heran. Sechs Bands konnten nicht auftreten, weil der restliche Zeitplan eingehalten werden sollte.
Auftakt mit Doro Pesch und - Lemmy!
Die Headliner hingegen rockten los wie eh und je. Am Eröffnungsabend spielten die Band Broilers sowie Metal-Ikone Doro Pesch, die mit einer großen Show ihr 40. Bühnenjubiläum feierte. Auch dabei: Rocklegende Lemmy Kilmister, 2015 verstorbener Frontmann von Motörhead. Bestandteile seiner Asche wurden nach Wacken gebracht. Sie soll hier auf dem "heiligen Acker" dauerhaft eine Ruhestätte finden.
Festival-Tag 2: Mehr Sonne als Regen
Schönster schleswig-holsteinischer Himmel begrüßte das W:O:A an Tag 2. Das Festival läuft ohne Verzögerungen und Ausfälle weiter. Allerdings stehen viele Mietzelte und andere Unterkünfte, die Fans im Voraus buchen konnten, leer.
Ausweichquartier im Vorgarten
Fans, die nicht mehr auf die durchweichten Campingplätze durften, trafen auf eine Welle der Hilfsbereitschaft. Anwohner aus Wacken und den umliegenden Dörfern boten den Gestrandeten für die Dauer des Festivals ihre Einfahrten, Höfe und Vorgärten an.
Bierkutsche
Hauptnahrungsmittel beim W:O:A ist Bier. Die Fans bringen es palettenweise mit und konsumieren es hektoliterweise auf dem Festivalgelände. Aber die Wackenveranstalter sorgen für Alternativen: Überall gibt es Trinkwasserzapfstellen, und in den Werbeblöcken, die in den Konzertpausen auf großen Leinwänden laufen, werden die Fans immer wieder gebeten, zwischen dem Bier viel Wasser zu trinken.
Alterslos
Klara ist mit 81 Jahren eine der ältesten Wacken-Besucherinnen. Sie ist mit ihrem Sohn angereist, steht mit ihrem Wohnmobil in einem Wackener Vorgarten und schaut sich gutgelaunt das Treiben an.
Braver Hund!
Juna weiß, wie man sich während des W:O:A vernünftig anzieht. Das Outfit auf Wacken ist recht einfach: schwarze Shirts, robuste Hosen, Gummistiefel und ein Regencape sind die besten Klamotten für das Festival. Natürlich mit dem Wacken-Wahrzeichen - dem Stierkopf.
Matsch ist immer Programm
Auch wenn der Schlamm dank der Sonne immer mehr trocknet: Verschwinden wird er bis zum Ende des Festivals nicht. Echte Wacken-Fans kennen das, denn ohne Schlamm hat bisher kaum ein Festival stattgefunden. Und so stapfen sie fröhlich von Konzert zu Konzert und feiern, dass sie hier sein können.