Wacken 2015: Das Metal-Mekka

Drei Tage Dauerregen hatten das Festivalgelände in ein Meer aus Matsch verwandelt. Wichtigstes Kleidungsstück: Gummistiefel. Die waren dann auch sehr schnell ausverkauft. Der Bauer, dem dieses Feld gehört, braucht es jedenfalls nicht mehr zu pflügen.

Wer bei diesen Verhältnissen mit feinem Schuhwerk in Wacken angereist war, hatte Pech gehabt. Vielen war es allerdings egal, wie die Schuhe aussehen. Nach dem Festival kann man sie einfach abspülen - oder in die Mülltonne werfen.

Das schlechte Wetter hinderte niemanden daran, mit anderen Heavy Metal-Jüngern zur Bühne zu pilgern. Insgesamt sei das Line-up aber nicht so toll gewesen wie die Jahre zuvor, beklagten einige Fans. Jammern auf hohem Niveau ... Irgendwann hatte auch die Sonne ein Einsehen, da ließ es sich gleich noch besser feiern.

Warum diese Gruppe im Leopardenlook gekommen ist, kann keiner von ihnen wirklich sagen. Sie hatten einfach Lust dazu. Obwohl der Wacken-Dresscode eigentlich schwarz ist - am Besten sind T-Shirts mit den Logos von sehr bösen Bands - laufen immer wieder bunte Gestalten herum.

Mitglieder des Metal-Clubs "Legion of the Luftpumpe" hatten sich für dieses Jahr ein ganz besonderes Outfit ausgesucht. In Gruppen traut man sich eher, peinliche Mützen zu tragen.

Eine Nacht lang Headbangen hinterließ Spuren. So musste auch der härteste Metal-Fan schon einmal zur Massage. Kein Problem - in Wacken ist alljährlich auch hierfür gesorgt.

Der Verein "Jugend gegen Aids" geht normalerweise an Schulen und klärt Kinder und Jugendliche über Aids und Verhütung auf. Beim Wacken-Festival verteilten sie Kondome und ließen die Metalheads mit Schildern posieren. Diese Sprüche sind noch die harmlosen aus der Sammlung.

Diese Familie kommt aus einem Nachbarort von Wacken. Anstatt ins Kinderparadies zu fahren, besuchte die Familie kurzerhand das Wacken Open Air. Hier kommen sie gerade vom Sepultura-Auftritt - die Kinder, so die Mutter, seien richtig traurig gewesen, als die Band fertig war. Die Frittengabel beherrschen sie perfekt.

Die Schlangen vor den Merchandising-Ständen waren grundsätzlich lang. Manche Festivalbesucher warteten bis zu drei Stunden, um eines der begehrten Wacken 2015-Shirts zu bekommen.

Irgendwann geht auch das schönste Festival vorbei. Am Sonntagmorgen nach dem letzten Konzert nahmen die Fans Abschied von Wacken ... bis 2016.