VW-Affäre: 3-Liter-Motoren im Visier
2. November 2015Laut EPA wurden in bestimmten Diesel-Modellen der Marken VW, Audi und Porsche der Modelljahrgänge 2014 bis 2016 Drei-Liter-Diesel-Motoren verbaut, die die erlaubten EPA-Grenzwerte bis zu neunmal überträfen. Im einzelnen handele es sich um Fahrzeuge der Typen VW Touareg (2014), Porsche Cayenne (2015) sowie die Audi-Modelle A6 Quattro, A7 Quattro, A8, A8L, and Q5 (2016).
Wieviele Fahrzeuge in den USA und weltweit davon betroffen sind, ist bislang nicht bekannt: Die neuerliche Rüge der EPA betreffe ungefähr 10.000 Dieselfahrzeuge, die seit dem Modelljahr 2014 in den USA verkauft worden seien. Zusätzlich sei eine bislang unbekannte Zahl aus dem Modelljahrgang 2016 betroffen. Volkswagen sei abermals damit gescheitert, seine Pflicht zur Erfüllung der gesetzlichen Vorgaben in den USA einzuhalten, sagte EPA-Expertin Cynthia Giles der Mitteilung zufolge.
VW weist Vorwürfe zurück
Volkswagen wies die neuen Vorwürfe in einer ersten Stellungnahme zurück. "Die Volkswagen AG betont, dass keine Software bei den 3-Liter V6-Diesel-Aggregaten installiert wurde, um die Abgaswerte in unzulässiger Weise zu verändern", teilte ein VW-Sprecher am Montagabend in Wolfsburg auf Anfrage mit. Der Konzern sei am Montag von der EPA über die Vorwürfe informiert worden. "Volkswagen wird mit der EPA vollumfänglich kooperieren, um den Sachverhalt rückhaltlos aufzuklären."
Der Wolfsburger Konzern hat zugegeben, weltweit in bis zu elf Millionen Autos eine Software eingebaut zu haben, die Abgaswerte von Dieselfahrzeugen bei Tests manipuliert.
Der im September aufgedeckte Abgas-Skandal hat VW erstmals seit mehr als 20 Jahren wieder in die roten Zahlen. Im dritten Quartal musste der Konzern wegen der hohen Rückstellungen für die Folgen der Diesel-Manipulationen einen Milliardenverlust ausweisen. Das Drama beendete abrupt eine jahrelange und zuletzt immer rasantere Rekordfahrt - und die Verluste zwingen die Wolfsburger auch, ihre Jahresziele zu kappen.
ul/uh (dpa, rtr, afp)