Vorliebe für gedruckte Bücher
3. Juni 2014Das E-Book ist in Deutschland inzwischen zu einer festen Größe im Buchhandel geworden. "Wer allerdings damit gerechnet hat, dass sich der Markt bei uns mit einer ähnlichen Dynamik wie in den USA entwickeln wird, sieht sich getäuscht", erklärte Vorstandmitglied Matthias Heinrich auf der Bilanz-Pressekonferenz des Deutschen Buchhandels in Frankfurt am Main.
E-Books werden immer selbstverständlicher als Zweitbuch genutzt: 3,4 Millionen Leser haben sich 2013 für eine digitale Buchvariante entschieden, 21,5 Millionen elektronische Buchtitel wurde im deutschen Buchhandel in dem Jahr gekauft – ein Zuwachs von 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Viele klassische Buchleser sind nicht vorbehaltlos zum Wechsel bereit: "Ich liebe gedruckte Bücher sehr, ein elektronische Gerät reicht an das Leseerlebnis nicht heran", berichtet eine Leserin in der aktuellen E-Book-Studie des Börsenvereins. Rund 15 Prozent der Leser nutzen beide Buchformen parallel, 38 Prozent bevorzugen ausschließlich gedruckte Ausgaben.
Das Buch als Kulturgut
Insgesamt konnte der Börsenverein eine wachsende Vorliebe zum Buch als Kulturgut feststellen: der Umsatz in der Buchbranche verzeichnete 2013 ein Plus von 0,9 Prozent, was einem Umsatz von 9,54 Millionen Euro entspricht. Gezielte Werbeaktionen, wie "Vorsicht Buch!" (Foto), die vor allem jüngere Lesergruppen ansprechen wollen, bewertet Alexander Skipis, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, als wichtige Impulse: "Der deutsche Buchmarkt hat in seiner kulturellen Vielfalt, in der Breite des Angebots und in seinem flächendeckenden stationären Buchhandel weltweit Vorbildcharakter."
Auffälligste Tendenz im letzten Jahr ist der deutliche Rückgang des Online-Buchhandels. Auch große Online-Händler wie Amazon bekommen das zu spüren. Der Trend zum Kauf beim Buchhändler um die Ecke, der auch beraten und literarische Empfehlungen geben kann, nimmt offenbar wieder zu - vor allem im Bereich Kinder- und Jugendbücher.
hm/chr (dpa/PM des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels)