Vorbote der Oscars: Die Gewinner der SAG Awards
Ob "Ma Rainey's Black Bottom" oder "The Trial of the Chicago 7": Bei den SAG-Awards wurden Produktionen ausgezeichnet, die auch oscarverdächtig sind.
Welchen Stellenwert hat ein SAG Award?
Der Screen Actors Guild Award wird jedes Jahr von der US-amerikanischen Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild (SAG) verliehen und ehrt herausragende Talente in Film und TV. Innerhalb der Branche haben sie eine hohe Bedeutung, außerhalb gelten sie vor allem als Indikatoren für die Oscars. Pandemiebedingt fand die Preisverleihung digital statt. Und das sind die Gewinner...
Bester Film: "The Trial of the Chicago 7"
Die Auszeichnung "Outstanding Performance by a Cast in a Motion Picture", also "Herausragende Leistung eines Ensembles in einem Spielfilm" entspricht dem "Besten Spielfilm" bei den Oscars. Fünf Filme waren im Rennen, darunter "Da 5 Bloods" von Spike Lee und "Nomadland" von Chloe Zhao. Am Ende gewann "The Trial of the Chicago 7" - im Bild Regisseur Aaron Sorkin mit Darsteller Sacha Baron Cohen.
Eine wahre Geschichte
1968 findet in Chicago eine Demonstration gegen den Vietnamkrieg statt. Es kommt zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Sieben Männer, die eigentlich friedlich protestierten, finden sich als vermeintliche Rädelsführer der Unruhen vor Gericht wieder. "The Trial of Chigaco 7" ist die erste Netflix-Produktion, die den SAG-Award für den besten Film einheimsen konnte.
Beste weibliche Hauptrolle: Viola Davis
Viola Davis erhielt die Trophäe als beste weibliche Schauspielerin für ihre Verkörperung der Sängerin Gertrude "Ma" Rainey. Die Mutter des Blues war in den USA der 1920-er Jahr ein landesweit gefeierter Star. Für den Preis bedankte sich Davis beim Drehbuchschreiber August Wilson: Er habe den people of color ein Vermächtnis geschenkt, das sie den Rest ihres Lebens genießen könnten, sagte sie.
Bester männlicher Hauptdarsteller: Chadwick Boseman
Dieser Preis wurde posthum an den im August 2020 mit 43 Jahren verstorbenen Schauspieler Chadwick Boseman vergeben - ebenfalls für eine Rolle in "Ma Rainey's Black Bottom". Weltberühmt wurde er als schwarzer Superheld in der Comic-Verfilmung "Black Panther".
Beste weibliche Nebenrolle: Yuh-Jung Youn
In der Kategorie "Beste weibliche Nebenrolle" warf Yuh-Jung Youn sogar Glenn Close und Helena Zengel aus dem Rennen. In dem Film "Minari - Wo wir Wurzeln schlagen" versucht eine koreanische Familie im ländlichen Arkansas in den USA heimisch zu werden. Youn brilliert als unkonventioenlle Großmutter, die gern Karten spielt und flucht. Das Drama ist gleich für sechs Oscars nominiert.
Beste männliche Nebenrolle: Daniel Kaluuya
Daniel Kaluuya spielt in "Judas And The Black Messiah" den Freiheitskämpfer Fred Hampton, der 1968 nach der Ermordung von Martin Luther King mit einigen Mitstreitern den Chicagoer Ortsverband der Black Panther-Bewegung gründete. Das auf wahren Begebenheiten basierende Drama über Rassismus und Gewalt gegen Schwarze dürfte bei den Oscars 2021 hoch im Kurs stehen.
Beste Serienrolle: Anya Taylor-Joy
Die Jungschauspielerin Anya Taylor-Joy verkörpert in der Netflix-Serie "Das Damengambit" die extrem erfolgreiche Schachspielerin Beth Harmon. Ihre herausragende Leistung brachte ihr 2021 schon einen Golden Globe Award sowie einen Critics’ Choice Television Award ein. Die Miniserie liegt bei Netflix-Abonnenten ganz weit oben in der Publikumsgunst.
Beste Serie: The Crown
Mittlerweile läuft bei Netflix die vierte Staffel der erfolgreichen Serie um das britische Königshaus. Im Bild: Emma Corrin als Prinzessin Diana. Ausgezeichnet wurde das ganze Ensemble für seine darstellerischen Qualitäten. Nicht Corrin, sondern Gillian Anderson als Premierministerin Margaret Thatcher (nicht im Bild) wurde in der Kategorie "Beste weibliche Serienrolle" prämiert.
Beste Comedy-Serie: Schitt's Creek
Der Videotheken-Gigant Johnny kann die letzte Steuerforderung nicht mehr bezahlen. Sein ganzer Besitz wird gepfändet. Für ihn und seine verwöhnte Familie bleibt nur ein Rückzugsort: Die Kleinstadt "Schitt's Creek", wo Johnny einst ein Häuschen kaufte. Die kanadische Comedy-Serie läuft seit 2015 und hat schon zahlreiche Preise eingeheimst. Jetzt ist noch ein SAG-Award dazugekommen.