Vor 70 Jahren fiel die Brücke von Remagen
7. März 2015Zwei Monate vor Kriegsende, am 7. März 1945, nahmen amerikanische GIs im Handstreich die 325 Meter lange Eisenbahnbrücke in Remagen unzerstört ein - eine der letzten von 40 deutschen Rheinbrücken, die noch nicht in Trümmern lagen. Damit war der Weg über den breiten Fluß frei, und Tausende alliierte Soldaten konnten nach Osten vorrücken.
Die Stadt Remagen bei Bonn hat nun der Eroberung des Bauwerks vor 70 Jahren gedacht. An den noch stehenden Türmen der ehemaligen Eisenbahnbrücke wurden Kränze niedergelegt. Rund 200 Menschen verfolgten laut Polizeiangaben die Hauptrede des US-Politikwissenschaftlers Andrew Denison, der auch Direktor des Forschungsverbundes Transatlantic Networks in Königswinter ist.
"Gewicht in Gold wert"
Das von den USA so bezeichnete "Wunder von Remagen" ließ die Alliierten erstmals ins Innere von Deutschland vorstoßen. Die Brücke sei ihr Gewicht in Gold wert, wird der damalige amerikanische General Dwight D. Eisenhower zitiert. Der Zweite Weltkrieg wurde durch den Coup wahrscheinlich um Wochen verkürzt.
Zuvor hatten die Deutschen mehrmals vergeblich versucht, die Ludendorff-Brücke - wie sie seit ihrer Erbauung im Jahr 1918 hieß - zu sprengen. Deutsche Kampftaucher, Bomber und V2-Raketen waren im Einsatz, um dem vorrückenden Feind den Weg abzuschneiden - zunächst ohne Erfolg. Erst zehn Tage nach der Eroberung durch die Amerikaner, am 17. März 1945, stürzte die Brücke ein.
In freier Anlehnung an die historischen Ereignisse machte der US-Kriegsfilm "Die Brücke von Remagen" das Bauwerk weltberühmt - nicht zu verwechseln mit einem der bekanntesten deutschen Anti-Kriegs-Streifen, dem Film "Die Brücke" von Bernhard Wicki.
jj/SC (dpa, afp, kna)