Von Rio bis zum Rhein: Karneval weltweit
Die fünfte Jahreszeit steuert dem Finale entgegen: Weiberfastnacht, Rosenmontag, Faschingsdienstag. Überall holen die Menschen ihre Kostüme heraus und feiern. Ein Blick über die Kontinente zeigt: Die Welt ist jeck!
Rio de Janeiro, Brasilien
Viel nackte Haut, Glitzer und Samba - das sind die Zutaten für den wohl berühmtesten Karneval der Welt. Fast 90.000 Zuschauer sitzen sechs Abende lang auf den Tribünen und verfolgen die Paraden der Sambaschulen. Anschließend wird weiter gefeiert: auf den Straßen, in den Bars und Restaurants.
Venedig, Italien
Es ist das Fest der edlen Masken, das bereits im Jahr 1286 erstmals in alten Dokumenten erwähnt wird. Egal, ob beim Umzug der prächtig geschmückten Gondeln über die Kanäle oder auf den rauschenden Kostümbällen in den Palazzi, hinter den Masken kann man sich unerkannt dem rauschhaften Vergnügen hingeben.
New Orleans, USA
"Mardi Gras", der fette Dienstag, ist der Höhepunkt des Karnevals in New Orleans. Opulent geschmückte Umzugswagen, schrille Kostüme und der typische Jazz-Sound bringen vor allem das French Quarter zum Brodeln.
Oruro, Bolivien
Hier müssen Karnevalisten höhentauglich sein, denn die Provinzstadt Oruro liegt auf 3700 Metern Höhe. Die handgefertigten Masken und traditionellen Kostüme sind das Markenzeichen der Festumzüge, die drei Tage lang durch die Straßen ziehen und den Kampf zwischen Gut und Böse symbolisieren.
Port of Spain, Trinidad und Tobago
Karneval in der Karibik, das sind knappe Kostüme aus Federn und Strass, heiße Calypso-Klänge und das eine oder andere Gläschen Rum. Karneval bei 30 Grad Celsius, da macht das Feiern Spaß!
Quebec, Kanada
Karneval bei minus 30 Grad Celsius! Da hilft nur "Caribou", ein Mix aus Brandy, Wodka, Sherry und Portwein. Dieser traditionelle Drink gehört genauso zum Winterfestival von Quebec wie das Maskottchen, der Schneemann "Bonhomme Carnaval“. Das bunte Treiben gleicht einem großen Familienfest mit sportlichen Wettkämpfen, großen Paraden und viel Spaß im Schnee.
Mohács, Ungarn
Karneval in Osteuropa ist meist sehr folkloristisch, wie hier in der südungarischen Stadt Mohács. Seit Jahrhunderten ist es Brauch, mit Holzmasken und Schafskostümen den Winter zu vertreiben. Seit 2009 gehört der Karneval von Mohács zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO.
Mainz, Deutschland
An Weiberfastnacht stürmen die Frauen Rathäuser und Plätze, schneiden Männern die Schlipse ab und verteilen freigiebig Küsse. Der Straßenkarneval am Rhein ist bunt, ausgelassen und fröhlich. Politisch wird es am Rosenmontag, wenn die satirischen Motivwagen durch die Straßen ziehen. Am Aschermittwoch ist alles vorbei, zumindest in den deutschen Karnevalshochburgen.
Basel, Schweiz
Sie sind die Spätzünder unter den Narren am Rhein: Die Basler feiern ihre "drey scheenschten Dääge", also ihre drei schönsten Tage, immer erst in der Woche nach Aschermittwoch, mit historischen Masken und Kostümen, Trommeln und die Piccoloflöten. Los geht es Montag früh, 4 Uhr mit dem "Morgenstraich", und Donnerstag früh, exakt nach 72 Stunden, ist die Basler Fasnacht wieder Geschichte.
Bonoua, Elfenbeinküste
Karneval in Afrika? Na klar! Jedes Jahr im April reisen Zehntausende in die kleine Stadt Bonoua im Süden der Elfenbeinküste, um den "Popo-Karneval", also den "Masken-Karneval" zu feiern. Auch Schwule und Lesben machen beim Umzug mit, obwohl Homosexualität sonst ein Tabuthema ist. Narren an die Macht!