Von Gorman bis Gandhi: Mode als politisches Statement
Ob Black Lives Matter oder #MeToo: Viele Prominente setzen mit der Wahl ihrer Kleidung ein politisches Zeichen. Wir zeigen neun Beispiele.
Sprechende Garderobe
Amanda Gorman beeindruckte nicht nur durch den Vortrag ihres Gedichts "The Hill We Climb" bei der Amtseinführung des US-Präsidenten. Auch die Wahl ihrer Kleidung sorgte für Aufsehen: der Mantel, ein Entwurf der feministischen Designerin Miuccia Prada, die Ohrringe - ein Geschenk von Oprah Winfrey, am Finger ein Ring mit einem Vogel im Käfig. Mode als Waffe im Kampf für Freiheit und Menschenrechte.
"Phenomenal-Woman"-Kampagne
Meena Harris, Nichte von US-Vize Kamala Harris, startete 2020 ihre "Phenomenal Woman"-Kampagne. Ihre Slogan-T-Shirts im US-Wahlkampf, wie "Vote him out" (Wählt ihn ab) oder "Vice President Auntie" (Tante als Vizepräsidentin), haben sich als Renner erwiesen: Inspiriert wurde Meena Harris durch ein Gedicht der schwarzen Schriftstellerin, Professorin und Bürgerrechtlerin Maya Angelou.
Black Lives Matter
Viele Prominente wie der britische Rennfahrer Lewis Hamilton trugen T-Shirts, um ihre Unterstützung für die Black-Lives-Matter-Bewegung zu zeigen. Auf diesem Bild, aufgenommen beim Großen Preis von Bahrain 2020, trägt Hamilton ein T-Shirt mit der Aufschrift: "Schwarze Leben zählen. Frauenrechte sind Menschenrechte. Einwanderung ist eine gute Sache. Wissenschaft ist real. Liebe ist Liebe."
Schwarz für #MeToo
Bei den Golden Globe Awards 2018 zogen viele Schauspielerinnen schwarze Kleider an, um ihren Protest gegen Hollywood-Produzent Harvey Weinstein zu zeigen und die #MeToo-Bewegung zu unterstützen. In ihrer Rede sagte Oprah Winfrey: "... zu lange wurde Frauen nicht geglaubt, wenn sie es wagten, der Macht dieser Männer ihre Wahrheiten entgegenzusetzen. Aber ihre Zeit ist um."
Solidarität mit den "Black Panthers"
Sängerin Beyoncé und Musiker Bruno Mars nutzten die Halbzeitpause während eines Super-Bowl-Spiels 2016, um in schwarzer Lederkluft ihre Unterstützung für die revolutionäre sozialistische Bewegung der Black Panthers zu demonstrieren. Zum Dresscode der Panthers gehörten ein blaues Hemd, schwarze Hosen, schwarze Lederjacken und eine schwarze Baskenmütze.
Skandal-Outfit
Lady Gaga schockte bei der Verleihung der MTV-Musikpreise 2010 in einem Outfit aus rohem Fleisch inklusive passender Schuhe. Inspiriert wurde es von dem Gemälde "Incarnation" des Künstlers Mark Ryden. Lady Gaga erklärte ihren ungewöhnlichen Auftritt als Statement zur Durchsetzung von Frauenrechten. Im US-Wahlkampf trug sie es erneut, um unschlüssige Wählerinnen zum Urnengang zu bewegen.
Kleider-Falle
Statement-Kleidung kann aber auch nach hinten losgehen. Die ehemalige First Lady Melania Trump trug diese Jacke mit dem Slogan "I really don't care. Do U?" (Es ist mir echt egal. Und euch?) beim Besuch eines Flüchtlingsheims für mexikanische Kinder. Ehemann Donald Trump sagte, der Slogan sei für die Medien und die Menschen gedacht, die sie kritisierten, und nicht für die Kinder, die sie besuchte.
"Make America Great Again"
MAGA-Kopfbedeckungen - wie die roten Baseballkappen mit dem Slogan "Make America Great Again" waren unter Trump-Anhängern beliebt. Der Ex-Präsident warb damit in seiner Wahlkampagne 2016. Der Rapper Kanye West zeigte seine Unterstützung für Trump, indem er die MAGA-Cap bei einem Treffen mit dem ehemaligen Präsidenten im Oval Office im Jahr 2018 trug. West hat sich seitdem von Trump distanziert.
Radikale Einfachheit
Statt für Hosen und Hemden aus dem Westen entschied sich Mahatma Gandhi für den "Dhoti", das traditionelle indische Beinkleid für Männer. Damit, so hoffte er, würde er den Menschen näher sein. Gandhi webte auch eigene Baumwolle am Spinnrad (Bild oben). Ein Statement gegen die Baumwolle, die britische Kolonialisten aus Manchester importierten und in Indien verkauften.