Vom Kuss-Skandal überschattet: Bonmatí ist beste Fußballerin
31. August 2023Der Kuss-Skandal bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland ist in der Fußballwelt weiter prägendes Thema. Mit starken Worten gegen Spaniens Verbandschef Luis Rubiales haben Europas frisch gekürte Fußballerin des Jahres, Aitana Bonmatí, und Englands Nationaltrainerin Sarina Wiegman bei der UEFA-Ehrung in Monaco ein Zeichen gegen sexuelle Übergriffe gesetzt.
"Wir alle kennen Probleme rund um das spanische Team. Das tut mir wirklich weh - als Trainerin, als Mutter von zwei Töchtern, als Ehefrau, als Mensch", sagte Wiegman nach ihrer Auszeichnung als beste Trainerin eines Frauenteams. "Das zeigt, dass noch ein sehr langer Weg im Frauenfußball und in der Gesellschaft zu gehen ist. Es ist ein langer Weg."
Bonmatí appellierte mit ebenso eindringlichen und emotionalen Worten an den nötigen Vorbildcharakter der Fußball-Funktionäre für die Kinder. Bei der Wahl zur besten Fußballerin setzte sich die Spielerin vom FC Barcelona gegen ihre Landsfrau Olga Carmona (Real Madrid) und die Australierin Sam Kerr (FC Chelsea) durch.
Rubiales ist nach dem erzwungenen Kuss für die Spielerin Jenni Hermoso bei der WM-Siegerehrung von allen Fußball-Ämtern suspendiert. Einen Rücktritt lehnt er aber ab.
Haaland erstmals auf Europas Fußballthron
Bei den Männern wurde der Norweger Erling Haaland zu Europas Fußballer des Jahres gekürt. Seine Auszeichnung geriet angesichts der Frauenpower zur Randnotiz. Dabei hat der Stürmer von Champions-League-Sieger Manchester City Lionel Messi ausgestochen. Die UEFA zeichnete Haaland am Donnerstagabend in Monaco erstmals mit der Trophäe für den besten Fußballer des Kontinents aus.
Der deutsche Fußball spielte bei den Ehrungen für die abgelaufene Saison keine Rolle. Ilkay Gündogan kam bei den Männern für seinen Beitrag der Erfolge von Manchester City auf Platz vier und fehlte auf dem Podium wie auch Alexandra Popp, die trotz des frühen WM-Ausscheidens der DFB-Frauen immerhin auf Rang fünf landete.
AR/rb (dpa, sid)