Volkswagen will in Algerien montieren
28. November 2016Einzelne Modelle des Volkswagen-Konzerns sollen künftig in Algerien montiert werden. Dafür wurde am Sonntag ein entsprechender Vertrag mit dem Vertriebspartner Sovac unterschrieben, wie das Unternehmen mitteilte. Ab Frühjahr 2017 produziert das Gemeinschaftsunternehmen demnach ausgewählte Konzernmodelle in dem nordafrikanischen Land.
Der Volkswagen-Konzern habe sich für eine Beteiligung an der Sovac Production entschieden, da das Unternehmen bereits seit vielen Jahren mit dem Vertriebspartner Sovac zusammenarbeite, erklärte Volkswagen Nutzfahrzeuge-Vorstandsmitglied Josef Baumert.
Der jetzige Schritt sei die "logische Konsequenz, um den Fahrzeugabsatz in Algerien langfristig zu steigern". Die Sovac ist bereits seit 2001 Importeur von VW-Fahrzeugen in Algerien, verfügt über mehr als 100 Händlerbetriebe mit gut 1600 Mitarbeitern und hat zuletzt jährlich bis zu 30.000 Neuwagen an Kunden ausgeliefert.
Plan: 100 Fahrzeuge pro Tag
In der rund 200 Kilometer von Algier entfernten Region Relizane entsteht den Angaben zufolge eine neue Montagehalle. Ab Frühjahr 2017 wird demnach die Sovac Production nach und nach die Kapazität auf mehr als 100 Fahrzeuge am Tag ausbauen. In Relizane sollen der Volkswagen Golf, der Seat Ibiza, der Skoda Octavia und der Caddy montiert werden.
"Die lokale Montage ist für uns ein sinnvoller Einstieg in eine Fertigung in Algerien. Dafür werden wir gezielt lokale Mitarbeiter qualifizieren, in dem wir sie in unseren europäischen Produktionsstandorten der Marken zu den Themen Qualität, Produktion und Logistik schulen. Damit erreichen wir in Algerien einen Qualitätsstandard made in Europe", sagte Andreas Lauenroth, Leiter Produktion Ausland Marke Volkswagen.
Kenia-Pläne von Volkswagen
Bereits im September hatte Volkswagen angekündigt, der Konzern werde seinen Kleinwagen Polo künftig auch in Kenia bauen. Die Stadt Thika nahe der Hauptstadt Nairobi wird nach Konzernangaben neben Nigeria und Südafrika ein weiterer Produktionsstandort des Wolfsburger Autoherstellers in Afrika. Von 2017 an sollen im Partnerwerk von Kenya Vehicle Manufacturers pro Jahr bis zu 5000 Polo Vivo in dem Land entstehen, in dem VW bereits in den 1960er Jahren den Käfer hatte fertigen lassen.
Mit dem Ausbau der Polo-Produktion will das Unternehmen auf dem afrikanischen Automobilmarkt zulegen. Deutschlands größter Konzern mit weltweit bisher 119 Fabriken hatte Ende 2015 angekündigt, vermehrt in neue Märkte in Asien, Südamerika und Afrika investieren zu wollen.
iw/wen (afp, dpa, Volkswagen)