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Volkswagen: Einigung bei Mitarbeiter-Bonus

13. Mai 2016

Vorstand und Betriebsrat bei VW haben sich auf eine Erfolgsbeteiligung geeinigt. Es gibt trotz Dieselgate fast 4000 Euro pro Kopf. Dazu wurde die tarifvertragliche Regelung für den Mitarbeiter-Bonus reformiert

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VW Mitarbeiter im Volkswagen-Werk in Wolfsburg
Bild: picture-alliance/dpa/J. Stratenschulte

Trotz des Diesel-Skandals bekommen die 120.000 Mitarbeiter im VW-Haustarif, das sind die Angestellten in den sechs westdeutschen VW-Werken Wolfsburg, Emden, Hannover, Salzgitter, Braunschweig und Kassel sowie bei der VW-Finanztochter mit Sitz in Braunschweig, pro Kopf 3950 Euro Prämie. Das teilte der Konzern in Wolfsburg mit.

Die Erfolgsbeteiligung für das Jahr 2015 ist dank einer tarifvertraglichen Reform möglich, denn nach dem alten Berechnungssystem wäre die Gewinnbeteiligung für die Tarifmitarbeiter wegen der Verluste in der Diesel-Krise entfallen. Die Reform betrifft auch die Bemessungsgrundlage der Erfolgsbeteiligung: Sie wird künftig auf zweijähriger Basis erfolgen. Diese Neuerung macht auch schon die nun fließenden 3950 Euro Prämie zur Erfolgsbeteiligung.

Für die Mitarbeiter ein Drittel weniger

Vor einem Jahr hatte es mit dem regulären Mitarbeiter-Bonus 5900 Euro pro Kopf gegeben. Mit der aktuellen Prämie fließen damit 1950 Euro weniger; das sind umgerechnet exakt ein Drittel Einbuße. Insgesamt schüttet Volkswagen damit freiwillig aus der Substanz 474 Millionen Euro an die Tarif-Belegschaft aus. Das ist rund siebenmal so viel wie die Summe, die für 2015 an Dividende fließen soll. Die Ausschüttung an die Aktionäre zahlt Volkswagen auch aus der Substanz, denn 2015 im Jahr der Diesel-Krise hatte es einen Milliardenverlust gegeben.

Kein Hintertürchen wie beim Vorstand

"Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Volkswagen haben im vergangenen Jahr trotz schwieriger Lage eine sehr gute Mannschaftsleistung gebracht. Ihr starker Einsatz verdient Anerkennung und zahlt sich nun in Form der Erfolgsbeteiligung aus", sagte Volkswagens Personalchef Karlheinz Blessing. "Die Erfolgsbeteiligung ist auch ein deutliches Signal dafür, dass Vorstand und Betriebsrat die schwierigen Herausforderungen gemeinsam in Angriff nehmen werden."

VW-Konzernbetriebsratschef Bernd Osterloh sagte: "Die Belegschaft unserer Werke stand im vergangenen Jahr unter hoher Belastung. Sonderschichten und Mehrarbeit haben das Bild geprägt. Sie haben gezeigt, dass sie auch in schwieriger Zeit fest zum Unternehmen stehen." Zwischen Vorstand und Betriebsrat herrsche daher Einigkeit, dass sich die Mitarbeiter die Erfolgsbeteiligung verdient hätten.

Um die Prämien des Konzernvorstandes hatte es zuletzt Streit gegeben. Mit einem Kompromiss im Aufsichtsrat lief es am Ende darauf hinaus, dass der Vorstand auf ein Drittel seiner variablen Vergütung zunächst verzichtet. Die Summe fließt aber, wenn der Kurs der VW-Vorzugsaktien in den nächsten drei Jahren 25 Prozent dazugewinnt. Legt er stärker zu, gibt es mehr und der anfängliche Teilverzicht erweist sich sogar als Geldanlage. Dieses Hintertürchen hatte Kritik ausgelöst.

dk/qu (rtr/dpa)