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Virgins privates Raumflugzeug abgestürzt

1. November 2014

Für die Weltraumpläne des Unternehmers Richard Branson ist das ein herber Rückschlag. Das Raumflugzeug "SpaceShip Two" seiner Firma Virgin ist beim Test in Kalifornien abgestürzt. Einer der zwei Piloten kam ums Leben.

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Sir Richard Branson Virgin Group
Bild: picture alliance/dpa

Das für den Weltraumtourismus gebaute Raumflugzeug "SpaceShipTwo" ist bei einem Testflug im US-Bundesstaat Kalifornien abgestürzt. Es habe eine "ernsthafte Unregelmäßigkeit" gegeben, teilte das Unternehmen Virgin Galactic am Freitag lediglich mit, ohne weitere Details zu nennen. Nach Polizeiangaben kam einer der beiden Piloten ums Leben, der andere wurde schwer verletzt. TV-Sender zeigten Bilder von Wrackteilen in der Mojave-Wüste.

Zweite Pleite in privater Raumfahrt binnen Tagen

Der Unfall war der zweite schwere Rückschlag für die private Raumfahrt innerhalb weniger Tage. Erst am vergangenen Dienstag war der unbemannte Raumtransporter "Cygnus" Sekunden nach dem Start in Virginia explodiert. Er sollte rund 2,3 Tonnen Nachschub für die Internationale Raumstation ISS ins All bringen.

Das "SpaceShipTwo" hob von einem Flughafen rund 150 Kilometer nördlich von Los Angeles ab. Es wurde zunächst von einem Trägerflugzeug in rund 1,5 Kilometern Höhe gebracht und dann ausgeklinkt. Unmittelbar danach stürzte es ab. Die US-Flugkontrollbehörde FAA teilte mit, kurz nach der Abkoppelung den Kontakt zu dem Raumflugzeug verloren zu haben. Das Mutterflugzeug "WhiteKnightTwo" hingegen sei sicher gelandet, so Virgin Galactic.

Die Exlosion des unbemannten Raumfrachters "Cygnus" vor der Küste Virginias (Foto: picture alliance/EPA/NASA/Joel Kowsky"
Die Exlosion des unbemannten Raumfrachters "Cygnus" im Weltraumbahnhof Wallops Island vor der Küste VirginiasBild: picture alliance/EPA/NASA/Joel Kowsky

Test mit veränderter Treibstoffmischung

Es war der erste Test des Raumgleiters mit Raketenzündung seit Januar. Berichten von Experten zufolge wurde diesmal eine andere Treibstoffmischung als zuvor getestet. Insgesamt war es der 55. Testflug.

Rettungskräfte fanden das Raketenflugzeug "in mehreren Teilen" verstreut auf dem trockenen Wüstenboden, wie Sheriff Donny Youngblood auf einer Pressekonferenz sagte. Er habe nichts Ungewöhnliches vor dem Absturz festgestellt, sagte der Leiter des Flughafens "Mojave Air and Space Port", Stuart Witt. "Falls es eine große Explosion gab, dann habe ich sie nicht gesehen."

Tickets für 250.000 Dollar

Die rund 18 Meter lange Passagierraumfähre sollte den Planungen zufolge vom kommenden Jahr an Weltraumflüge für Privatpersonen anbieten, die bis in rund 110 Kilometer Höhe über der Erde führen sollten. Die Maschine bot Platz für zwei Piloten und sechs Passagiere. Sie sollten bei ihren Reisen das Gefühl der Schwerelosigkeit erleben können. Die Bullaugen-Fenster des Gefährtes waren deutlich größer als in normalen Passagierflugzeugen.

Hinter dem Projekt steht unter anderem der milliardenschwere britische Unternehmer Richard Branson. Nach seinen Angaben hatten bereits 700 Interessierte Tickets für die Flüge ins All gekauft. Darunter sollen auch Stars wie die Hollywood-Schauspieler Tom Hanks und Angelina Jolie sowie der Sänger Justin Bieber sein, wie Medien berichteten. Die Tickets sollen 250.000 Dollar kosten. Geflogen ist allerdings noch keiner.

sti/kle (dpa, afp, rtr)