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Vier Tote bei Amoklauf in Baden-Württemberg

20. September 2010

Bei einem Amoklauf in Lörrach sind vier Menschen getötet und mehrere verletzt worden. Unter den Toten ist auch die Amokläuferin, sie wurde von der Polizei erschossen. Die Ermittler vermuten eine Beziehungstat.

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Polizisten vor Elisabethen-Krankenhaus in Lörrach (Foto: dapd)
Polizisten sichern den Eingang zur Klinik, in der die Frau einen Pfleger erschossBild: dapd

Die Frau habe zunächst ihren früheren Lebensgefährten sowie den fünfjährigen gemeinsamen Sohn getötet, sagte der Leitende Staatsanwalt Dieter Inhofer bei einer Pressekonferenz in der Nacht zum Montag (20.09.2010) im baden-württembergischen Lörrach.

Tatort war die Wohnung des Mannes und des Jungen in einem Mehrfamilienhaus in der Lörracher Innenstadt. Dort habe es eine heftige Explosion gegeben, die von der Frau durch Brandbeschleuniger ausgelöst worden sei. Die Wohnung wurde durch die Wucht der Detonation komplett zerstört.

Schießerei im Krankenhaus

Auf ihrer anschließenden Flucht in das benachbarte Elisabethen-Krankenhaus tötete die Frau einen Pfleger und verletzte durch Schüsse vor dem Gebäude zwei Passanten sowie in der Klinik einen Polizeibeamten, der sich privat dort aufhielt, schwer. Der Polizist erlitt einen Kniedurchschuss, die Passanten einen Rückendurchschuss beziehungsweise einen Streifschuss am Kopf. In der Nacht bestand bei keinem der Verletzten mehr Lebensgefahr.

Nachdem die Amokläuferin wild um sich gefeuert und sich auch mit der inzwischen alarmierten Polizei eine Schießerei geliefert hatte, erschossen die Beamten die Frau auf dem Flur der ersten Etage. "Durch ihr beherztes Eingreifen haben die eingesetzten Beamten Schlimmeres verhindert", sagte der baden-württembergische Polizeipräsident Wolf Hammann. Von der Explosion bis zum letzten Schuss seien nicht einmal 40 Minuten vergangen.

Bewohner aus brennendem Haus gerettet

Feuerwehrmänner auf einer Leiter löschen den Brand nach der Explosion in einem Wohnhaus (Foto: dapd)
Die Feuerwehr löscht den Brand, der durch die Explosion in dem Wohnhaus entstandBild: dapd

Aus dem brennenden Haus rettete die Feuerwehr sechs Erwachsene sowie ein Kind. 15 Bewohner mussten mit Rauchgasvergiftungen in Krankenhäuser gebracht werden. Im Einsatz waren rund 300 Polizisten und Retter aus ganz Südbaden.

Zur Identität der Amokläuferin und zu weiteren Hintergründen der Bluttat wollten sich Polizei und Staatsanwaltschaft zunächst nicht äußern.

Autor: Thomas Grimmer (afp, dpa)

Redaktion: Ulrike Quast