1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Vier Forscher, ein Jahr Mars: NASA-Simulation beendet

7. Juli 2024

Würden Menschen mit den Lebensbedingungen auf dem Mars zurechtkommen? In Texas haben vier Freiwillige und die NASA eine Antwort gesucht. Nun endete die Simulation und die Forscher kehren zum Alltag auf der Erde zurück.

https://p.dw.com/p/4hyaG
Die CHAPEA-Besatzung Anca Selariu (l.), Nathan Jones (2 v. l.), Ross Brockwell (2. v. r.) und Kelly Haston (r.)
Mars-Simulation: Die CHAPEA-Besatzung Anca Selariu (l.), Nathan Jones (2 v. l.), Ross Brockwell (2. v. r.) und Kelly Haston (r.)Bild: Nasa/Chapea Crew/dpa/picture alliance

Nach 378 Tagen wurde das Experiment der US-Raumfahrtbehörde NASA beendet: Vier Wissenschaftler haben in völliger Isolation von der Außenwelt das Leben auf dem Mars simuliert. Die erste Mission des sogenannten "Chapea"-Programms endete in Houston (Texas), nachdem die zwei Frauen und zwei Männer das 160 Quadratmeter große Mars-Simulationsgelände unter lautem Applaus verlassen hatten. 

"Hallo. Es ist so wundervoll, euch einfach Hallo sagen zu können", sagte Missionsleiterin Kelly Haston nach dem Verlassen lachend zu den versammelten NASA-Mitarbeitern und Angehörigen. "Ich hoffe, ich fange hier nicht vor euch allen an zu weinen", sagte ihr Kollege Nathan Jones - und tat dann genau das, als er seine Frau in der Menge erspähte.

Leben wie auf dem Mars

Anca Selariu, Ross Brockwell, Nathan Jones und Kelly Haston lebten bei dem Experiment auf dem NASA-Gelände in dem fensterlosen "Mars Dune Alpha". Auf 160 Quadratmetern gab es eine vertikale Farm, Schlafzimmer, ein Sportstudio, einen Raum für die medizinische Versorgung, einen Bereich zum Entspannen und mehrere Arbeitsbereiche. Eine Schleuse führt vom Wohnbereich zu einer Nachbildung der Mars-Landschaft. Diese wurde mithilfe eines 3D-Druckers geschaffen. 

Während ihrer einjährigen Mission unternahmen die Wissenschaftler unter anderem "Mars-Spaziergänge" und bauten Gemüse an. Zudem mussten sie sich laut NASA unter "zusätzlichen Stressfaktoren" bewähren, wie der Isolation auf engem Raum oder Verzögerungen in der Kommunikation mit der "Erde", wie sie auch bei einer echten Mars-Mission auftreten würden. Die Freiwilligen durften das Simulationsgelände über den gesamten Zeitraum nicht verlassen. 

Dem Mars näher gerückt

Für Ross Brockwell, einen der vier Freiwilligen, sei das NASA-Experiment eine wunderbare Erfahrung gewesen. Er hoffe wirklich, dass man dadurch der Möglichkeit, Menschen auf dem Mars zu sehen, ein Stück näher komme. Die technische Leiterin der Weltraumbehörde, Julie Kramer, betonte, dass das Projekt es möglich mache, "wichtige Dinge über komplexe Systeme zu lernen, und es wird die Reise zum Mars und zurück viel sicherer machen". Sie kündigte weitere ähnliche "Chapea"-Missionen für 2025 und 2027 an.

Mit solchen Simulationen will die NASA einer bemannten Mission zum Roten Planeten näherkommen. Doch die Weltraumbehörde steht bei den Vorbereitungen für bemannte Marsmissionen noch ganz am Anfang. Zunächst sollen im Rahmen des Artemis-Programms nach jahrzehntelanger Pause wieder Menschen auf den Mond geschickt werden.

ch/haz (dpa, afp)