Viele Tote nach Überschwemmungen und Erdrutschen in Südkorea
15. Juli 2023Bei massiven Regenfällen und Überschwemmungen sind in Südkorea bislang mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Wie das Innenministerium in Seoul mitteilte, gelten zudem 14 weitere Personen als vermisst. Die Anzahl der Opfer könnte laut Angaben der Behörden weiter steigen.
Die sintflutartigen Niederschläge lösten in der Nacht zum Samstag zehn Erdrutsche sowie vorübergehende Stromausfälle in 13 Landesteilen aus. Allein im Landkreis Goesan in der zentral gelegenen Provinz Nord-Chungcheong mussten mindestens 6400 Einwohner evakuiert werden, nachdem ein örtlicher Staudamm übergelaufen war. Laut Medienberichten wurden zudem sieben Verletzte gemeldet. In der Stadt Cheongju kämpfen Rettungskräfte um Zugang zu 19 Autos in einem überfluteten Straßentunnel. Noch ist unklar, wie viele Menschen in ihren Fahrzeugen eingeschlossen sind.
Der Zugverkehr ist ebenfalls massiv beeinträchtigt. Eine leere Bahn entgleiste infolge eines Erdrutsches, dabei wurde der Lokführer verletzt. In ganz Südkorea wurde der reguläre Zugverkehr inzwischen weitgehend eingestellt. Lediglich die Hochgeschwindigkeitszüge vom Typ KTX sollen weiter verkehren. Der südkoreanische Premierminister Han Duck-soo forderte das Militär auf, sich an den Rettungsarbeiten zu beteiligen.
Die Lage bleibt angespannt. Das Wetteramt kündigte anhaltenden, starken Regen für weite Landesteile an. In Südkorea herrscht derzeit die sommerliche Regenzeit, während der es regelmäßig zu Überflutungen kommt.
sti/jj (afp, dpa, rtr)