Viele Tote nach Zugunglück
31. Oktober 2019Bei dem Unglück im Südosten Pakistans starben nach offiziellen Angaben mindestens 73 Menschen, mindestens 40 Menschen seien verletzt worden. Einige schwebten in Lebensgefahr. Ein von Passagieren mitgebrachter Gaskocher sei explodiert, als die Reisenden Frühstück zubereiteten, sagte der Eisenbahnminister Shaikh Rashid Ahmed. Die Mitnahme von Gaskochern ist eigentlich verboten.
Auf Fernsehbildern waren Flammen zu sehen, die aus den Waggons des Zuges schlugen. Es waren weinende Menschen zu hören. Menschenrechtsministerin Shireen Mazari schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter von einer "schrecklichen Tragödie".
Mindestens drei Eisenbahnwaggons seien durch die Explosion in Brand geraten. Eine Rettungskraft, Baqir Hussain, gab an, der Großteil der Opfer sei in den Waggons verbrannt. Weitere Menschen seien infolge des Absprungs vom Zug gestorben. Hussain sagte weiter, DNA-Tests würden zur Identifizierung der Opfer durchgeführt, denn die Körper der allermeisten Opfer seien bis zur Unkenntlichkeit verbrannt.
Mittlerweile hätten Feuerwehrleute den Brand löschen können. Mehr als 200 Passagiere seien in den drei betroffenen Waggons gereist, sagte ein Vertreter der Eisenbahn. Der Helfer Hussain sagte, er befürchte noch mehr Tote. "Es könnte sein, dass nur wenige überlebt haben". Die Armee teilte mit, auch Rettungsteams des Militärs würden Verletzte in Krankenhäuser bringen oder fliegen.
Der Zug war unterwegs von Karachi in die Stadt Lahore, als der Unfall geschah. Der pakistanische Ministerpräsident Imran Khan drückte seine Trauer über den Vorfall aus und wies die Behörden an, den Verletzten die bestmögliche medizinische Behandlung zukommen zu lassen, berichtete Radio Pakistan. Er spreche auch den Familien der Opfer sein Beileid aus.
Erst Anfang Juli waren bei einem schweren Zugunglück in Ostpakistan mindestens 23 Menschen ums Leben gekommen. Damals war ein Reisezug auf einen Güterwaggon geprallt. Das pakistanische Eisenbahnnetz stammt noch aus der Kolonialzeit und leidet unter mangelnder Modernisierung und schlechter Instandhaltung.
ni/mak (afp, dpa, rtr)